Zeitlos unterwegs mit der Nikon Z f – Teil 1
Wir haben sechs Fotograf:innen aus ganz Europa gebeten, die neuen Monochrom-Funktionen der Nikon Z f zu nutzen und eine Fotoserie zu erstellen, die Zeitlosigkeit ausstrahlt – hier sind die Ergebnisse
Warum sollte man in einer Welt voller Farben nur auf Schwarz und Weiß zurückgreifen? Für unsere Fotograf:innen unterstreicht Schwarz-Weiß das Erzählen von Geschichten, ruft unterschiedliche Perspektiven hervor und verstärkt die Emotionen. Ausgestattet mit der neuen Nikon Z f, reisen unsere sechs Kreativen durch Europa und nutzen Licht, Raum und Tiefe, um Betrachter:innen auf eine Reise durch die Zeit mitzunehmen.
Im ersten Teil dieser zweiteiligen Serie sprechen wir mit dem Street Photographer Maximilian Streich, der Reise- und Architekturfotografin Helin Bereket und der Beauty- und Selbstporträtfotografin Johanna Herrstedt. Den zweiten Teil mit Ben Moore, Théo Gosselin und Maud Chalard findet ihr hier.
Maximilian Streich, Street Photography
Berlin, Deutschland
Warum ist es wichtig, in „zeitlosem“ Schwarz-Weiß zu fotografieren?
Ein Street-Foto, vor allem wenn es in Schwarz-Weiß aufgenommen wurde, ist ein hervorragendes Instrument, um die Realität der Betrachter:innen zu beeinflussen. In der Street Photography entscheidet man beim Fotografieren, welchen Ausschnitt der Realität man einfängt. Durch die Verdichtung der Realität und die Fokussierung auf Details, insbesondere in Schwarz-Weiß, kann man entscheiden, ob man den Betrachter:innen einen zeitgenössischen Einblick in das Jahr 2023 geben oder sie 100 Jahre zurückversetzen möchte.
Wie fandest du die neue Nikon Z f?
Die Nikon Z 7II war schon immer meine bevorzugte Vollformatkamera. Außerdem benutze ich häufig die Z fc: Ich liebe das kompakte Gehäuse und die manuellen Einstellungen, die mir bei meiner täglichen Arbeit in den Straßen von Berlin und auf der ganzen Welt nützlich sind. Für mich hebt die Nikon Z f diese Kompaktheit nun auf ein neues technisches Niveau. Der Autofokus, das große Display und das kompakte Retro-Design sind die entscheidenden Vorteile. Gerade mit einem kompakten Objektiv wie dem NIKKOR Z 40mm f/2 kann ich mich viel leichter als Beobachter in die urbane Umgebung einfügen und unaufdringlich ungestellte Szenen und Momente dokumentieren. Das macht meine Fotografie aus. Die manuellen Einstellungsmöglichkeiten ermöglichen es mir auch ohne Display, meine Einstellungen noch besser im Auge zu behalten und bei Bedarf blitzschnell anzupassen.
Wie gefallen dir die neuen Monochrom-Funktionen der Z f?
Es ist eine große Herausforderung, unsere farbenfrohe Welt einzufangen – und dabei nur eine Vorstellung davon zu haben, wie das endgültige Bild in Schwarz-Weiß aussehen könnte. Die Monochrom-Funktion löst dieses Problem. So einfach und benutzerfreundlich. Ich kann meine „Wahrnehmung“ mit einem einzigen Tastendruck auf Schwarz-Weiß umstellen und mich dann voll und ganz auf den Bildausschnitt, das Motiv und die Aufnahme selbst konzentrieren. Ich muss es mir nicht einfach nur vorstellen, sondern sehe das Ergebnis mit allen Einstellungen bereits im Sucher oder auf dem Display.
Wie unterscheidet sich deine Komposition in Schwarz-Weiß von einer in Farbe?
Da die Farbe, die ein zentraler Bestandteil meiner Fotografie ist, in der Schwarz-Weiß-Fotografie keine Rolle spielt, konzentriere ich mich auf das Zusammenspiel von Formen, Linien und Texturen. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten, das ein weiterer wesentlicher Bestandteil meiner fotografischen Arbeit ist, wird durch Schwarz und Weiß noch stärker betont. Fotos mit viel Kontrast liefern so eine neue Dimension der Abstraktion. Das fördert meine Kreativität.
Was willst du mit deiner Schwarz-Weiß-Fotografie erreichen (was in Farbe vielleicht nicht klappt)?
Schwarz-Weiß-Fotografie schafft ein Gefühl der Einfachheit und unterstützt gleichzeitig die Erzählung, indem sie Ablenkungen reduziert und erzählerische Elemente hervorhebt. Das Zusammenspiel der Farben muss also nicht beachtet werden. So kann ich Bildelemente, die farblich vielleicht nicht zusammenpassen, in den Vordergrund rücken und Linien, Formen und Strukturen betonen. Kontrastreiche Schwarz-Weiß-Bilder können ein Gefühl von Dramatik, Stimmung und Intensität erzeugen. So entsteht die Stimmung, die ich in zahlreichen Aufnahmen in meinem Portfolio zu vermitteln versuche.
Johanna Herrstedt, Beauty- und Selbstporträtfotografie
Stockholm, Schweden
Was löst die Schwarz-Weiß-Fotografie bei dir aus?
Schwarz-Weiß-Bilder wecken Nostalgie und Emotionen. Ohne die Ablenkung durch Farbe ist man gezwungen, sich mit der Geschichte zu beschäftigen, die die Fotografie erzählt. Man setzt sich hin und schwelgt in Erinnerungen. Ich liebe das!
Welche Erfahrungen hast du mit der Z f gemacht?
Ich habe gezögert, sie zu benutzen, weil ich dachte, sie sei zu kompliziert. Aber ich war angenehm überrascht davon, wie einfach sie zu handhaben war und welch gute Ergebnisse sie produzierte. Darf ich sagen, dass sie anfängerfreundlich ist? Ich hatte viel Spaß beim Fotografieren mit der Z f! Die neuen monochromen Funktionen waren sehr leicht zugänglich und zu nutzen. Von den drei monochromen Profilen sind „Monochrom“ und „Tiefe Tonwerte, monochrom“ meine Favoriten. Sie ergeben in etwa das gleiche Ergebnis, wie ich ein Farbfoto manuell in Schwarz-Weiß umwandeln würde.
Ist die Komposition anders, wenn du in Farbe fotografierst und dann in Schwarz-Weiß bearbeitest? Worauf achtest du da?
Einige Details gehen bei der Umwandlung von Farbe auf Schwarz-Weiß verloren. Die Art und Weise, wie ich fotografiere, unterscheidet sich zwar nicht grundlegend. Doch bei Schwarz-Weiß-Fotos achte ich mehr darauf, harte oder weiche Schatten zu erzeugen und mit dem Licht zu spielen, um meinen Fotos eine mehr Tiefe und Dimension zu verleihen.
Was willst du mit deiner Schwarz-Weiß-Fotografie erreichen?
Kurz gesagt? Kontrast und Emotionen. Ich möchte das Motiv isolieren, damit es nicht mit der Umgebung verschmilzt. Es muss kein harter Kontrast sein – aber eben genug, damit man weiß, wo man hinschauen muss und was man sieht. Ich möchte, dass die Fotos eine Geschichte erzählen, und manchmal möchte ich, dass die Betrachter:innen ihre eigene darin sehen. Kunst ist subjektiv. Und das ist eine gute Gelegenheit, das zu nutzen.
Helin Bereket, Selbstporträt-Fotografie
Berlin, Deutschland
Erzähl uns von deinen Erfahrungen mit der Nikon Z f. Wie war sie im Vergleich zu deiner vorherigen Ausrüstung?
Das Design ist der größte Unterschied. Wenn man die Z f in der Hand hält, fühlt sie sich ganz anders an als jede andere Vollformatkamera. Sie ist definitiv der Gewinner, wenn es um das Aussehen geht! Die Funktionswählräder aus Messing auf der Oberseite sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch sehr nützlich, um Einstellungen leicht zu ändern. Die Z f hat auch eine erstaunliche Autofokusleistung. Auch mit der SnapBridge-App, die ich für Selbstporträts verwende, funktioniert sie großartig. Der vollständig schwenkbare LCD-Bildschirm ist unglaublich nützlich, da man jeden Winkel aufnehmen kann, ohne sich bücken zu müssen.
Wie fandst du die neuen Monochrom-Funktionen der Z f?
Diese Serie war als Schwarz-Weiß-Serie geplant. Ich wollte sie aber auch in Farbe aufnehmen, weil ich neugierig war, wie die Fotos dann aussehen würden. Es war sehr bequem, mit einer einzigen Taste zwischen Monochrom und Farbe zu wechseln. Außerdem stehen drei verschiedene Monochrom-Funktionen zur Auswahl, mit denen man perfekte Schwarz-Weiß-Umsetzung direkt aus der Kamera erreichen kann. Diese Kamera ist ein Muss für alle, die Schwarz-Weiß lieben.
Ist die Komposition anders, wenn du in Farbe fotografierst und dann in Schwarz-Weiß bearbeitest?
Es war sehr aufregend für mich, in Schwarz-Weiß zu fotografieren, da ich normalerweise in Farbe aufnehme. Es war eine echte Herausforderung und am Anfang auch ein bisschen beängstigend! Vor allem bei der Einstellung der Belichtung an einem sonnigen Tag in einer minimalistischen Umgebung hatte ich Angst, dass die Bilder überbelichtet sind. Denn der Unterschied zwischen weißer Farbe und weißem Licht ist dann kaum zu unterscheiden. Die Nikon Z f meistert das sehr gut. Ich habe versucht, eine mutige Selbstporträtserie zu schaffen, die auf den ersten Blick Aufmerksamkeit erregt. Meine Fotos fangen in der Regel sehr viel von der Szenerie mit ein und die Menschen sind kleiner. Bei dieser Serie habe ich es gewagt, näher an mein Motiv, das heißt an mich selbst, heranzugehen, um die Fotos etwas voller zu machen und so die fehlenden Farben auszugleichen.
Was willst du mit deiner Schwarz-Weiß-Fotografie erreichen (was in Farbe vielleicht nicht klappt)?
Wenn die Farben fehlen, werden Komposition, Licht und Inhalt plötzlich sehr wichtig. Beim Fotografieren in Schwarz-Weiß habe ich viel über Licht und Komposition gelernt. Auch wenn ich bei diesem Projekt auf Farbe verzichtet habe, wollte ich meinen minimalistischen Stil beibehalten. Meine größte Befürchtung war, dass minimalistische Schwarz-Weiß-Fotografien in einer Serie als langweilig empfunden werden könnten. Also habe ich versucht, den Mangel an Farben mit Inhalten und der dargestellten Figur zu überdecken.
Den zweiten Teil der Vorstellungsrunde und die Ergebnisse unserer sechs Fotograf:innen könnt ihr hier sehen.
Die Vollformatkamera Nikon Z f entdecken
Mehr von unseren Creatorn
Das Einmaleins der Reise- und Architekturfotografie mit Helin Bereket
Für grenzenlose Kreativität