Bergsportaufnahmen mit Aurelie Gonin und der leichten Z 8
Nur eine Handvoll Menschen wagt es, Berge zu besteigen, aber nur sehr selten wird das Abenteuer auch gefilmt – und genau das ist Aurelie Gonins Stärke. Die Nikon-Ambassadorin erzählt von den Geheimnissen ihrer Aufnahmen epischer Klettertouren und wie die neue Z 8 die Spielregeln verändert
Wenn Aurelie Gonin „Action!“ ruft, meint sie es wirklich so. Ihr Energielevel und ihre Hingabe haben sie weit gebracht. Sie ist nicht nur Videofilmerin, Fotografin, Regisseurin, Redakteurin und Nikon-Ambassadorin, sondern auch Autorin, Trainerin und leidenschaftliche Lehrerin mit vielen Auftritten sowohl im Fernsehen als auch bei ausverkauften Masterclasses. Action ist auch ihr Thema, da sie sich auf alpine Sportarten spezialisiert hat, darunter Skifahren, Klettern, Mountainbiken und mehr. Wenn ein Berg im Spiel ist, will Aurelie dort hin.
Aurelie hat sich vor Kurzem mit acht anderen Kreativen zusammengefunden, um in Spanien die neue Nikon Z 8 zu testen und über ihre Leidenschaften zu sprechen. Über das, was nötig ist, um inmitten des Geschehens zu sein, und natürlich über die Z 8.
Nikon Magazin: Es steckt eine Menge Leidenschaft in deiner Arbeit. Woher kommt das?
Aurelie: Ich sage immer, dass man nicht faul sein darf, wenn man Bilder machen will. Um früh aufzustehen, lange Zeit weg zu sein, weit weg von zu Hause, braucht es etwas, das einen antreibt. Ich will die Bilder erschaffen, die ich im Kopf habe. Der Spaß an der Arbeit ist eine riesige Entschädigung – aber man muss die Zeit investieren.
Inwiefern unterscheidet sich das Fotografieren alpiner Sportarten von anderen Sportaufnahmen?
Meine Aufgabe ist es, außergewöhnliche Menschen zu zeigen, ihr Engagement und Talent und die Schönheit der Umgebung. Es ist nicht wie in einem Stadion oder irgendwo drinnen. Man muss vor Ort sein, man muss gut in Form sein. Man muss in der Lage sein, sich in die richtige Position zu bringen. Man muss wissen, was gefährlich ist und was nicht. Natürlich muss man ein bisschen klettern oder Ski fahren können – nicht auf dem Niveau der Leute, die man filmt, sondern gut genug, um den Sport zu verstehen und die richtige Aufnahmeposition einnehmen zu können. Ich denke, dass dieses Wissen einem hilft, Emotionen zu verstehen. Je mehr man sich dieses Wissen aneignet, desto besser werden die Bilder. Ich sitze oft mit den Sportler:innen zusammen und gehe die Aufnahmen durch, um die Art der Bearbeitung zu wählen. Manchmal schaue ich mir eine Aufnahme an und finde sie perfekt mit dem Licht und allem. Doch die Sportler:innen finden die Geste oder Körperposition nicht optimal und wählen zwei andere Bilder aus, die ich kurz danach gemacht habe. Es ist echte Zusammenarbeit.
Du fotografierst auch Sportarten, die außerhalb deiner Komfortzone liegen. Wie ist das für dich?
Es hilft wirklich, wenn man den Sport sehr gut kennt. Aber bei den letzten Olympischen Spielen habe ich Basketballaufnahmen gemacht. Das ist völlig anders als das, was ich normalerweise mache. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten zwischen einigen Sportarten, und ich habe vorher eine Menge gelesen, um mehr über den Sport zu erfahren. Ich würde jedoch sagen, je besser man die Sportart kennt, desto besser weiß man, wie man sie in Szene setzt.
Wie bereitest du dich auf die Aufnahmen in einer gefährlichen Umgebung vor?
Zum einen versucht man, fit zu sein, weil man nicht müde werden darf. Manchmal muss man vielleicht viel mehr wandern als erwartet. Vielleicht kommt man an einen Ort und entscheidet, dass es zu gefährlich ist, dann muss man den Standort wechseln. Man muss die Umgebung gut kennen, um sich darin bewegen zu können. Und man muss viel Sicherheitsausrüstung mitbringen.
Videografie und Extremsport mit Aurelie Gonin
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Das ist der Punkt – man muss nicht nur die Kameraausrüstung tragen, sondern auch noch eine Menge anderer Sachen...
Genau. Für Lawinen zum Beispiel muss man ein LVS-Gerät, einen Rucksack mit Sonde und eine Schaufel dabei haben. Man braucht Steigeisen, eine Eisaxt, Gurtzeug und vieles mehr für das Klettern am Gletscher. Zum Sportklettern braucht man auch die gesamte Kletterausrüstung. Das ist eine Menge Gewicht im Rucksack, aber die Sicherheit geht vor.
War die Z 8 angesichts all dieser zusätzlichen Ausrüstung eine Hilfe in dieser Hinsicht?
Ja, absolut. Das Gewicht der Kameraausrüstung kommt zum anderen Gewicht hinzu. Wenn man eine kleine und sehr gute Kamera wie die Z 8 hat, hilft das sehr. Außerdem sollte ich mich auch für nur ein Objektiv entscheiden. Ich mag das NIKKOR Z 24-120mm f/4 S, weil es ein Zoomobjektiv ist und alles kann, was ich brauche, um mit einem Objektiv unterschiedliche Arten von Bildern aufzunehmen.
Steckt hinter deinen Videoaufnahmen viel Planung?
Bevor es losgeht, hat man natürlich eine Idee, was man aufnehmen und sagen möchte. Aber man muss offen sein für das, was passiert. Ich drehe ja keinen Spielfilm. Ich habe mit Spielfilmen angefangen und kenne daher den Unterschied. Ich mag es nicht, zu sehr in das einzugreifen, was die Leute tun. Ich möchte nicht, dass sie zu sehr auf mich achten, und ich bewege mich bei den Aufnahmen viel, um aus verschiedenen Blickwinkeln zu filmen. Man kann eine Geschichte mit einem Foto erzählen, aber für Video benötigt man mindestens zehn, um eine Sequenz zu erstellen. Ich muss mir überlegen: »Habe ich meine Anfangseinstellung? Habe ich meine Schlussszene?« Man muss ständig über den Schnitt nachdenken, der später erfolgen wird, sonst hat man nicht genug Aufnahmen, um die Geschichte aufzubauen.
Welchen Rat würdest du Frauen geben, die gerne Sportfotografin werden möchten?
Seid nicht schüchtern und tut es einfach! Ich glaube nicht, dass es eine Einschränkung für Frauen in diesem Bereich gibt. Letztes Jahr war ich in Peking und habe bei den Olympischen Winterspielen gearbeitet. Ich war die einzige Frau, die filmte. Aber wir hatten dort etwa ein Dutzend junge Studenten und am Ende sagten sie zu mir: »Du hast uns gezeigt, dass eine Frau jeden Job machen kann.« Und wenn ich das bewirkt habe, war es das Beste, was ich während der Spiele gemacht habe.
Hast du eine Botschaft, die du durch deine Fotografie vermitteln möchten?
Ich denke, meine Botschaft ist, dass man dem eigenen Weg folgen sollte. Die Leute, die ich aufnehme, haben die Wahl getroffen, ein anderes Leben zu führen. Ihr Lebensstil unterscheidet sich sehr von Menschen, die von Montag bis Freitag arbeiten. Ich denke, es ist gut, Menschen dazu zu ermutigen, eine Chance zu nutzen und den Unterschied als Chance zu sehen. Vielleicht macht es etwas Angst, vielleicht müsst ihr euch mehr bemühen, aus eurer Komfortzone zu kommen – aber es kann euch auch mehr Zufriedenheit bringen.
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