Christian Ammann über den „Wow-Faktor“ des NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena

Nikon Magazin: Hallo Christian. Was waren deine Erwartungen an das Plena, bevor du es benutzt hast?

Christian Ammann: Ich hatte Top-Qualität und ein gutes Objektiv erwartet. Aber es hat mich wirklich richtig begeistert. Der wunderbare Verlauf zwischen der extrem scharfen Schärfeebene und dem Rest des Bildes hat mich am meisten beeindruckt. Der Autofokus und die Kamera funktionieren reibungslos – es ist ein sehr einfach zu bedienendes Objektiv. Man kann etwas sehr schnell aufnehmen und es ist gestochen scharf. Die Schärfebene ist auch deswegen so stark, weil sie in all diese schöne Tiefenschärfe und den Farbverlauf eingebettet ist. Das hat mich wirklich staunen lassen.

Mit welcher Kamera hast du zuerst fotografiert?

Mir einer Nikon Z 8. Wir haben hauptsächlich im Freien fotografiert, aber auch in Innenräumen. Wir haben eine Mischung aus Fotos und Videos gemacht.

Was glaubst du, wobei wird dich Plena in den kommenden Shootings unterstützen?

Ich werde viel damit fotografieren! Es macht das Leben so viel einfacher. Man bekommt diesen großartigen Effekt der Tiefenschärfe und kann zugleich näher an das Motiv heran. Normalerweise fotografiere ich mit viel längeren Objektiven und offener Blende. Aber mit dem Plena fühle ich mich fast wie ein impressionistischer Maler – diese schöne, samtige Weichheit, die dennoch detailliert ist. Die Schärfe ist unglaublich – es ist einfach verrückt.

Hast du schon einmal das (legendäre) F-Bajonett-Objektiv NIKKOR AF 135mm f/2D DC verwendet? Was ist der Hauptunterschied zwischen den beiden?

Die Mittelebene des Objektivs geht bis zum Bildrand. Ich glaube nicht, dass es so etwas schon einmal in einem Objektiv gegeben hat und das macht es so besonders. Der dreidimensionale Effekt um das Motiv hebt es von allen anderen ab. Bisher hatten wir immer diesen leichten Qualitätsverlust an den Rändern. Nicht mit dem Plena.

Hast du meistens komplett mit Offenblende fotografiert?

Wir haben auch einige Aufnahmen bei geschlossenerer Blende gemacht. Man erhält auch dann einen schönen Effekt. Wir haben einige Architekturbilder mit Blende 11 aufgenommen. Sie sind wunderschön – sehr scharf und detailliert. Für mich ist ist aber die größte Stärke von Plena, mit komplett geöffneter Blende zu fotografieren.

Glaubst du, dass es dir mehr kreative Freiheit gegeben hat?

Ja, absolut. Es ist so einfach, schnell und funktioniert so gut. Früher hätte ich mich vielleicht zurückgehalten, zum Beispiel beim Fotografieren von Sportmode. Ich habe gedacht: „Wenn ich so weit offen fotografiere, wird es weniger detailliert oder weniger scharf.“ Dieses Objektiv hält einen nicht davon ab, irgendetwas zu tun. Für die Testshootings haben wir Alltagssituationen ausgewählt. Wir waren in einem Fahrradpark in Kopenhagen und es sah dort überhaupt nicht schön aus. Mit dem Plena hatten wir jedoch plötzlich so viele Möglichkeiten, etwas Kreatives zu tun. Wenn man eine gute Idee im Kopf hat, funktioniert sie auch mit etwas ganz Alltäglichem und Einfachem und produziert erstaunliche Ergebnisse.

Du hast die Geschwindigkeit des Autofokus bei dem Plena erwähnt. Die ist für die meisten beim Fotografieren mit Blende 1,8 entscheidend, nicht wahr?

Ja, es ist völlig verrückt. Ich habe Leute fotografiert, die auf die Kamera zugerannt sind, und es ist punktgenau. Die unglaubliche Schärfe bis zum Bildrand bei Blende 1,8 erweckt den Eindruck, als würde man mit Blende 4 fotografieren. Früher musste man, auch wegen der Vignettierung von Objektiven, seine Fotos zuschneiden. Nur so bekam man ein fertiges Bild, das bis zum Rand scharf war.

Benutzt du die Funktionstasten an Objektiven?

Ich benutze sie nicht! Das ist meine persönliche Präferenz – manche benutzen sie gerne, andere nicht so sehr. Vielleicht sollte ich sie mehr verwenden. Ich bin ein Fotograf alter Schule (lacht). Mit der Z 8 und der Z 9 habe ich mehr und mehr Kamerafunktionen für mich entdeckt. Ich habe einen großartigen Assistenten, der mich manchmal auf etwas hinweist und sagt „Hast du mal daran gedacht, das auszuprobieren?“ Und drückt einen Knopf. Ich denke dann: „Oh ja, das ist tatsächlich eine tolle Idee!“

Was, würdest du empfehlen, sollte man mit dem Plena ausprobieren, wenn man die Gelegenheit dazu hat?

Geht raus in die Natur und bewegt euch mit der Schärfeebene vor und zurück. Wir waren zum Shooting an einem Seerosenteich. Mit einer kleinen Bewegung bekam er diese wunderschöne, malerische Struktur. Oder das Shooting in einem Blumenfeld, wo alles um das Motiv herum zu strahlen schien. Auch nachts in der Stadt mit vielen Lichtern ist es wunderbar. Ich würde einen Ort empfehlen, wo es viele reflektierende, metallische Oberflächen oder Wasser gibt. Nachts ist es besonders interessant, weil man ein wunderbares Bokeh bekommt, das bis zu den Rändern perfekt rund ist. Wenn ihr dann noch Tiefe ins Bild bringt und jede Menge Ampeln und andere Lichter, bekommt ihr einen tollen Look und eine tolle Stimmung hin. Ein weiterer Tipp wäre, ein Model nachts vor einer schön beleuchtete Schaufensterfront zu platzieren und mit dem tollen Licht zu arbeiten, das dort ist.

Wie ist das Plena für Videos?

Video war wirklich spannend. Bei Nacht mit bewegten Lichtern kann man ein rundes Lichtbokeh bis zu den Rändern sehen. Eine weitere Aufnahme haben wir in einem Blumenfeld mit tollen Farbverläufen gemacht. Dann glitzert das Wasser, und man freut sich wieder, dass das das Objektiv so einfach zu bedienen ist. In Kombination mit der AF-Funktion ist es eine sehr gute Option für Video.

Hast du bereits weitere Shootings mit dem Plena geplant?

Ja, auf jeden Fall. Ich werde es für viele Kundenaufträge verwenden. Schließlich ist es in meiner Arbeit oft wichtig, die eigentlichen Motive vom Hintergrund abzuheben Ich habe einige redaktionelle Shootings geplant, die ich auf jeden Fall mit dem Plena aufnehmen werde. Ich freue mich schon sehr darauf.