Der unverzichtbare Leitfaden für Filter: Welche sind für Schnee, Wasser und Effekte geeignet?

John Bogna Technologie und Know-how14 Dez. 20238 Minuten Lesezeit
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Farben verstärken, Reflexionen verringern, Spiegelungen minimieren und mehr – mit Filtern wertet ihr eure Fotos und Filme sofort auf. Hier findet ihr alles, was ihr wissen müsst

Zu Beginn ihrer fotografischen Reise konzentrieren sich viele Menschen auf die Kamera und die Objektive. Je besser ihr mit eurer Ausrüstung zurechtkommt, desto mehr Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung eurer Fotografie eröffnen sich euch durch zusätzliche Beleuchtung und anderes Zubehör. In diesem Artikel befassen wir uns mit einem dieser Zubehörteile: Filtern. Je nach Zweck und Design können Filter alles Mögliche leisten, von der Verringerung von Reflexionen und Blendeffekten bis hin zu großartigen Aufnahmen mit langer Belichtungszeit.

Was genau sind Filter?

Filter sind kleine, speziell bearbeitete Glaselemente, die vor das Objektiv der Kamera gesetzt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Sie werden in der Regel verwendet, um die Lichtverhältnisse bei Foto- und Videoaufnahmen zu steuern, insbesondere bei Außenaufnahmen.

Zu den üblichen Funktionen von Filtern gehören:

  • Minimierung von Blendeffekten
  • Erhöhen oder Verringern des Kontrasts
  • Verstärkung von Farben
  • Verringerung von Reflexionen
  • Reduzierung des Lichteinfalls durch das Objektiv

Und vieles mehr. Einige Filter kombinieren zwei oder mehr dieser Funktionen. Filter, die Polarisationsfilter und Neutraldichtefilter in einem bieten, sind dafür ein Beispiel. Bestimmte Filter werden nur für einen kreativen Effekt verwendet, um Bildern ein bestimmtes Aussehen zu verleihen, z. B. der Diffusionsfilter, auf den wir später in diesem Artikel kommen.

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John Bogna
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Das steckt in der Kameratasche
Wie funktionieren Filter?

Je nach Art des Filtersystems, das ihr verwendet, handelt es sich entweder um runde Filter, die genau die Größe eures Kameraobjektivs haben, oder um quadratische Glaselemente, die in einen an der Kamera befestigten Halter passen. Es gibt vier Arten von Filtern, die ihr häufig sehen werdet:

  • Rundfilter. Diese Filter werden auch als „Schraubfilter“ bezeichnet, weil sie auf das vordere Ende des Kameraobjektivs geschraubt werden. Sie sind rund und bestehen aus einem oder mehreren Glaselementen. Nach dem Anbringen dreht man einen beweglichen Ring, um den Effekt einzustellen.
  • Quadratfilter.Dies sind quadratische Glaselemente, die in eine Halterung vor dem Objektiv der Kamera passen. Statt unterschiedlicher Gewindegrößen wie bei Rundfiltern ermöglichen diverse Adapter für den Filterhalter die Verwendung verschiedener Größen quadratischer Filter.
  • Einsteckfilter.Dieser Filtertyp passt in einen Behälter an der Rückseite des Kameraobjektivs und wird in der Regel zusammen mit Teleobjektiven verwendet. Sie haben manchmal ein großes Frontelement, sodass sie nicht wie ein Rundfilter auf die Vorderseite des Objektivs geschraubt werden können.
  • Rechteckfilter. Diese in der Landschaftsfotografie beliebten Filter sorgen für eine etwas größere Abdeckung vor dem Objektiv. Das bedeutet, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass ihr ungleichmäßige Flecken in eurem Bild erhaltet. Wie auch Quadratfilter passen Rechteckfilter in eine Halterung vorm Objektiv.

Warum überhaupt einen Filter verwenden?

Die Anschaffung eines Stücks Glas, das kein Kameraobjektiv ist, mag unnötig erscheinen – vor allem, wenn ihr mit eurer Kamera so vertraut seid, dass ihr sie komplett im manuellen Modus verwendet. Filter bieten jedoch eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten für die Fotografie. Die meisten atemberaubenden Landschafts-, Langzeitbelichtungs- oder Bewegungsunschärfebilder, die ihr in den sozialen Medien seht, wurden wahrscheinlich mit einem Filter aufgenommen.

Ein guter Filter kann auch die Qualität eures Bildes auf verschiedene Weise verbessern. Er kann die Schärfe und den Kontrast erhöhen, einen unerwünschten Farbstich korrigieren oder eine Möglichkeit bieten, die richtige Belichtung zu erzielen, wenn dies sonst nicht möglich wäre. Praktischerweise schützt er auch die Frontlinse vor Kratzern und Schäden.

Nun, da wir eine bessere Vorstellung davon haben, was Filter sind und wofür man sie verwenden kann, wollen wir einige der am häufigsten verwendeten Arten untersuchen.

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Polarisationsfilter

Polarisationsfilter, auch einfach „Polfilter“ genannt, reduzieren die Blendung und Reflexionen von Gegenständen in eurer Umgebung wie Glas und Wasser. Sie tragen auch dazu bei, die Farben in einem Bild hervorzuheben und die Belichtung auszugleichen, indem sie dem Himmel wieder Farbe verleihen. Ihr könnt sie euch wie die Gläser einer hochwertigen, polarisierten Sonnenbrille vorstellen, nur eben verstellbar.

Polarisationsfilter gibt es in runder und quadratischer Ausführung. Wie bei den meisten Filtern braucht man auch bei runden Polarisationsfiltern ein wenig Übung, um den Dreh herauszuhaben. Sie funktionieren am besten zur Tagesmitte, wenn die Sonne hoch steht, und weniger bei Sonnenauf- und -untergang. Polarisationsfilter helfen bei verschiedenen Arten der Fotografie. In der Straßenfotografie reduzieren sie Reflexionen in Fenstern. Wer Pflanzen fotografiert, reduziert so den spiegelnden Glanz auf Blättern. Sie verringern Blendeffekte auf Wasseroberflächen in der Landschaftsfotografie und kompensieren den harten Lichteinfall bei Aufnahmen zur Mittagszeit.

Hier könnt ihr sehen, wie ich einen Polarisationsfilter verwendet habe, um die Reflexion eines Autofensters herauszufiltern. Links seht ihr das Bild mit Polarisationsfilter und rechts ohne.

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Vor und nach der Verwendung von Polarisationsfiltern. Fotos von John Bogna

Polarisationsfilter sind einstellbar oder auf eine bestimmte Wellenlänge des Lichts festgelegt. Sie werden eingestellt, indem man sie dreht, sobald sie an der Vorderseite des Objektivs angebracht sind. Beobachtet dabei durch den Sucher oder die Live-View-Anzeige der Kamera, wie sich das Bild verändert.

Graufilter

Graufilter (oder ND-Filter, Neutraldichtefilter) sind von unschätzbarem Wert für die Belichtungskontrolle sowohl in der Fotografie als auch in der Videografie. Diese Filter sind in verschiedenen Formen und Stärken erhältlich und können entweder auf einen bestimmten Grad der Verdunkelung festgelegt oder einstellbar sein. Um wie viele Blendenstufen ihr eure Belichtung abschwächen könnt, hängt von der Art des jeweiligen Graufilters ab. Meiner ist von ProMaster und ermöglicht eine Verdunkelung von einer bis acht Blendenstufen. Andere Hersteller bieten Graufilter an, die bis zu zehn Blendenstufen weit abdunkeln.

Da sie die Belichtung abschwächen, könnt ihr mit Graufiltern auch bei Tageslicht die Blende länger offen halten. Ihr könnt Porträts mit einer sehr weit offenen Blende wie f/1,4 aufnehmen oder lange Belichtungszeiten erzielen, die Bewegungen verwischen. Wie Polarisationsfilter werden auch runde Graufilter durch Drehen eingestellt, bis die gewünschte Stärke erreicht ist. Bei diesem Bild habe ich einen einstellbaren Graufilter verwendet, um die Bewegungsunschärfe im Straßenverkehr einzufangen:

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Ohne den Filter musste ich die Verschlusszeit ziemlich verlängern, um die Belichtung auszugleichen, wodurch ich nicht den gleichen Bewegungsunschärfeeffekt erzielen konnte.

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Graufilter sind auch für die Landschaftsfotografie geeignet. Diese Bilder von Wasserfällen mit schön verschwommenem Wasser? Sind wahrscheinlich Langzeitbelichtungen mit einem Graufilter. Bei diesem Bild habe ich meinen Graufilter verwendet, um eine Langzeitbelichtung eines kleinen Sees aufzunehmen und das Wasser auf der Oberfläche zu glätten.

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Wenn ich stattdessen ohne Filter mit sehr kurzer Belichtungszeit fotografiere, würde die Bewegung des Wassers eingefroren und ich hätte nicht diese sanfte Glätte im Bild.

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Graufilter können auch mit Polarisationsfiltern kombiniert werden, um Blendeffekte zu reduzieren und den Lichteinfall in das Objektiv zu verringern. Diese Kombination kommt häufig in der Landschaftsfotografie zum Einsatz. Zum Beispiel wenn heller Schnee, grelles Mittagslicht oder Spiegelungen auf dem Wasser reduziert werden müssen, um ein optimales Bild zu erhalten.

Einige Filtersysteme kommen bereits mit einem Polfilter-Element. Bei anderen könnt ihr die Filter übereinanderstapeln, indem ihr sie zusammenschraubt oder in einem Halter hintereinander befestigt.

Es gibt auch Grauverlaufsfilter. Grauverlaufsfilter (oder „graduelle ND-Filter“) sind so gearbeitet, dass die belichtungsvermindernde Wirkung nur in einem Teil des Filters auftritt. Zwischen dem dunkelsten Teil des Filters und dem transparenten Glas gibt es einen mehr oder weniger sanften Übergang. Diese Filter werden in der Regel in Situationen verwendet, in denen ihr die Belichtung in einem bestimmten Teil des Bildes steuern müsst. Häufiger Anwendungsfall: um den Himmel abzudunkeln und die Farben hervorzuheben, während die Belichtung für den Rest des Bildes unverändert bleibt.

Effektfilter:

Es gibt eine Vielzahl von Filtern, mit denen sich kreative Effekte erzielen lassen. Ihr könnt Filter verwenden, die jeden Lichtpunkt auf eurem Foto mit Sternchen umgeben, einen verträumten Vintage-Look erzeugen oder einfach die Farbe des Lichts ändern.

Gängige Arten von Effektfiltern sind:

  • Sonnenstern-Filter
  • Farbfilter
  • Nahaufnahme- oder Vergrößerungsfilter (für Nahaufnahmen)
  • Diffusionsfilter

Effektfilter werden häufig verwendet, um dem Bild einen zusätzlichen kreativen Impuls zu geben, sei es durch eine interessante Verzeichnung, einen zusätzlichen Farbstich oder einen nostalgischen Look. Diffusionsfilter zum Beispiel reduzieren den Kontrast und blenden Lichter aus, um ein weicheres Bild zu erhalten. Für dieses Bild einer nächtlichen Straßenlaterne habe ich einen Diffusionsfilter der Stärke 1/4 verwendet.

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Vor und nach der Verwendung des Diffusionsfilters. Fotos von John Bogna

Seht nur, wie weich und unscharf das Licht der Straßenlaterne erscheint! Der Filter verleiht ihm einen weichen, fast filmischen Look. Ohne den Filter haben wir hier ein ganz normales Licht.

Effektfilter können mit anderen Filtern wie einem Polarisationsfilter oder einem Graufilter kombiniert werden. Die erzeugten Effekte sind zwar visuell interessant, man sich aber nicht vollständig auf sie verlassen sollte, um ein überzeugendes Bild zu schaffen. Experimentiert herum und findet heraus, was euch gefällt. So werdet ihr lernen, sie gut einzusetzen.

Auswahl des passenden Filters

Wie ein Objektiv ist auch ein Filter ein Werkzeug. Überlegt, welche Bilder ihr machen wollt, und wählt dann den besten Filter für diesen Zweck. Möchtet ihr bei der Straßenfotografie die Spiegelungen im Fenster reduzieren? Versucht es mit einem Polarisationsfilter. Wollt ihr tagsüber Porträts mit weit offener Blende fotografieren oder Videos bei grellem Tageslicht filmen? Dann werdet ihr einen Graufilter benötigen.

Wenn ihr Rundfilter verwendet, solltet ihr die Größe des Filtergewindes kennen, damit es auf euer Objektiv passt. Mein NIKKOR Z 35mm f/1.8 S zum Beispiel hat ein Filtergewinde von 62 mm, also haben die Filter, die ich dafür gekauft habe, diese Größe. Die Größe des Filtergewindes eures Objektivs findet ihr auf dem Ring um das vordere Element oder auf dem Tubus. Es handelt sich um eine Zahl neben einem Symbol, das wie eine Null mit einem Strich aussieht. Auf meinem 35-mm-Objektiv sieht es ungefähr so aus: Ø62.

Achtet beim Kauf von Filtern auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Qualität und Preis. Der teuerste Filter ist vielleicht nicht der richtige, und billige Kunststofffilter liefern wahrscheinlich ein minderwertiges Ergebnis. Ein anständiger Glasfilter ist in der Regel eine sichere Sache, und Nikon bietet eine Reihe hochwertiger Filter an, die perfekt zu NIKKOR-Objektiven passen.

Und das war’s auch schon! Jetzt wisst ihr mehr über Filter. Holt euch ein paar und probiert sie bei eurem nächsten Shooting aus. Sie geben euch viele kreative Möglichkeiten.

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