Was ist der Formatfaktor und wie wird er berechnet? DX und FX erklärt
Was bedeutet die Sensorgröße für mich? Alles, was ihr wissen müsst
Als die ersten Digitalkameras aufkamen, entschieden sich die Hersteller dafür, die Bildsensoren kleiner zu machen als den traditionellen Kleinbildfilm – und damit erschwinglicher. Die Sensorgröße einer Kamera hat Auswirkungen auf den Bildwinkel und das Sichtfeld im Vergleich zur Kleinbildfotografie. Der technologische Wandel machte es erforderlich, das zu beschreiben. Damit war das Konzept des Formatfaktors geboren.
Was ist der Formatfaktor?
Der Formatfaktor, auch Crop-Faktor oder Brennweitenmultiplikator genannt, bezeichnet das Verhältnis zwischen der Größe des Bildsensors einer Kamera und der Größe eines Kleinbildsensors (36 mm x 24 mm, Vollformat). Er gibt an, wie viel des Motivs ein bestimmtes Objektiv auf einer bestimmten Sensorgröße effektiv erfassen kann.
Die Sensoren von Nikons Vollformat-FX-Kameras haben genau das Kleinbildfilmformat und daher einen Formatfaktor von 1,0 – also keinen Vergrößerungseffekt. Im Gegensatz dazu sind Nikons DX-Kameras mit APS-C-Sensoren ausgestattet, die etwa 24 mm x 16 mm groß sind. Um den genauen Formatfaktor zu berechnen, müsst ihr die Diagonale eines 35-mm-Vollformatsensors (43,7 mm) durch die Diagonale der Sensorgröße eurer Kamera teilen. Nikons DX-Reihe hat ein Maß von 28,4 mm.
Formatfaktor: 43,27 mm/28,4 mm = 1,52-fach
Nikons spiegellose Kameras
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hat Nikon drei spiegellose DX-Kameras und sechs spiegellose FX-Kameras im Angebot.
DX-Kameras:
FX-Kameras:
Formatfaktor und Brennweite
Physisch verändert der Formatfaktor keine optischen Eigenschaften des Objektivs. Stattdessen bestimmt er das effektive Sichtfeld und den Bildwinkel, den ihr bei der Verwendung dieses Objektivs mit einer bestimmten Sensorgröße erreicht.
Wenn ihr beispielsweise ein NIKKOR Z 50mm f/1.8 S an einem Nikon-DX-Gehäuse mit 1,5-fachem Formatfaktor befestigt, erhaltet ihr einen Bildwinkel wie bei einem 75-mm-Objektiv (50 mm x 1,5) mit einer Vollformat-FX-Kamera. Das liegt daran, dass der kleinere DX-Sensor nur einen engeren Bereich in der Mitte des von diesem 50-mm-Objektiv projizierten Bildkreises erfasst und aufzeichnet.
Berechnungsbeispiele:
Das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S an der Nikon Z fc (DX)
Äquivalenter Gesamtbereich 36–105 mm (24 x 1,5 = 36 mm, 70 x 1,5 = 105 mm)
Das NIKKOR Z DX 16-50mm f/3.5-6.3 VR an der Nikon Z fc (DX)
Äquivalenter Gesamtbereich 24–75 mm (16 x 1,5 = 24 mm, 50 x 1,5 = 75 mm)
Das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S bei 24 mm Brennweite an einer Nikon Z 8 (FX)
Keine Änderung des Formatfaktors, Brennweite bleibt gleich (14 x 1 = 14, 24 x 1 = 24)
Nikons aktuelle DX-Produktpalette
Die drei spiegellosen DX-Kameras von Nikon (20,9 Megapixel) verwenden APS-C-Sensoren, was im Vergleich zu Vollformatsensoren einen 1,5-fachen Formatfaktor bedeutet. Die drei Kameras sind mit Nikons preisgünstigen spiegellosen DX-Objektiven sowie mit den FX-Vollformatobjektiven kompatibel.
Die Z 30 ist das preisgünstigste Modell, das vor allem fürs Vloggen und Content Creation entwickelt wurde. Die Z 50 war der Startschuss für Nikons spiegelloses DX-System als Allroundtalent. Die Z fc bietet ein überzeugendes Retro-Design und -Erlebnis.
Mehr dazu: Wie viele Objektive brauche ich?
Warum DX?
Obwohl der DX-Sensor im Vergleich zu Vollformatkameras ein engeres Sichtfeld bietet, hat das DX-Format von Nikon einige entscheidende Vorteile, die es für viele Fotograf:innen zu einer ausgezeichneten Wahl machen. Die geringere Größe des APS-C-Sensors ermöglicht ein kompakteres und leichteres Kameragehäuse. Weniger tragen zu müssen ist von unschätzbarem Wert für die Reisefotografie, für Wanderungen und für alle Situationen, in denen man das Gesamtvolumen seiner Ausrüstung möglichst klein halten möchte.
Zweitens sind DX-Objektive darauf ausgelegt, eine hervorragende Bildqualität zu liefern – und das oft zu einem günstigeren Preis als professionelle FX-Objektive. Mit DX kann man sich ein sehr leistungsfähiges Set zusammenstellen, wenn man noch nicht Profi ist und weniger Geld ausgeben will.
Ganz zu schweigen davon, dass der 1,5-fache Formatfaktor in bestimmten Aufnahmesituationen sogar von Vorteil sein kann. Bei Disziplinen wie Sport, Wildlife und anderen, bei denen Teleobjektive zum Einsatz kommen, sorgt das DX-Format dafür, dass das Motiv noch „näher herangeholt“ wird. Mit Faktor 1,5.
Der Formatfaktor kann auch kreativ für Porträts und Landschaftsfotografie genutzt werden, da sich mit kürzeren Brennweiten als bei einem Vollformatobjektiv eindrucksvolle Bildausschnitte wählen lassen.
Das Verständnis des Formatfaktors ist für die Auswahl der richtigen Objektive und das Erreichen des gewünschten Bildwinkels von entscheidender Bedeutung. Das DX-Format von Nikon ist nach wie vor eine ausgezeichnete Wahl für Fotograf:innen, die bei ihrer Kameraausrüstung Wert auf Qualität, Tragbarkeit und Vielseitigkeit legen.
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