Ultraweitwinkel für packende Dramatik im Video

Nikon Team Technologie und Know-how25 Mai 20235 Minuten Lesezeit
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Wenn du deine Videos aufwerten und ein filmisches Gefühl erzeugen willst, ist ein Ultraweitwinkelobjektiv die richtige Wahl

Es scheint eine Standardannahme über Brennweiten bei Videos zu geben, die besagt, dass Ultra-Weitwinkel (also etwa 24 mm und breiter) für Amateur-Selfie-Stick-Vlogging geeignet sind, und dass Standard-Weitwinkel (also etwa 50 mm) und mehr „cinematographisch“ und daher „professionell“ sind.

Dahinter steckt eine einfache Wahrheit: Wir sehen jeden Tag Ultraweitwinkelaufnahmen und zwar deshalb, weil wir alle diese Aufnahmen mit unseren Smartphones machen. Die Objektive von Handys fangen in der Regel nahe dem Ultraweitwinkelbereich an und man kann zoomen.

Doch bevor ihr eure 50-mm-Linse nehmt und auf Aufnahme drückt, nehmt euch einen Moment Zeit, denn ein Ultraweitwinkelobjektiv ist ein geniales Werkzeug, mit dem ihr starke Geschichten erzählen und euer Publikum fesseln könnt.

Wenn ihr euch für Ultraweitwinkel entscheidet, befindet ihr euch in guter Gesellschaft. Regisseure wie Kubrick, Tarantino und Villeneuve arbeiten mit Vorliebe mit Ultraweitwinkel. Seid ihr begeistert von der Arbeit des mehrfach Oscar-prämierten Kameramanns Roger Deakins in Filmen wie No Country for Old Men oder 1917? Ultraweitwinkel sind ein wichtiger Bestandteil seines Portfolios.

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Mehr als man denkt

Es gibt einen Grund, warum so gut wie jeder Western mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen beginnt. Man sieht erst einmal viel Landschaft, und das legt die Szenerie des Films fest.

Hier können Ultra-Weitwinkelobjektive wirklich glänzen, denn diese Brennweite packt optisch viel mehr in den Ausschnitt, als wir mit unseren eigenen Augen zu sehen gewohnt sind (ein menschliches Auge hat eine Brennweite von etwa 50 mm, weshalb diese Brennweite oft als „Standardobjektiv“ bezeichnet wird). Das Publikum sieht in der Weite sofort etwas „cinematographisches“, auch wenn der Bildausschnitt statisch ist, etwa eine Wüstenszene mit einer einsamen Figur in der Ferne.

Probiert mal eine 16-mm-Brennweite mit einer Küstenlandschaft oder Skyline. Es sieht großartig aus, denn der sehr weite Blickwinkel scheint selbst eine recht banale Ansicht in eine nicht enden wollende dramatische Weite zu verwandeln. Für einen noch stärkeren Effekt könnt ihr euer Bild in einer Videobearbeitung vom Standardformat 16:9 auf das klassische Format 2,39:1 zuschneiden.

Also, ja, Ultraweitwinkel sind hervorragend für statische Aufnahmen. Ein leichter Schwenk über eine Szene maximiert jedoch die visuelle Kompression, so dass die Szenerie über das Bild hinweg „anzuschwellen“ scheint. Und mit einem Weitwinkel-Zoom führt eine leichte Öffnung des Winkels mit der Zeit zu einem ziemlich spektakulären und leicht beunruhigenden Atmen des Bildausschnitts.

Aber denkt nicht, dass Ultraweitwinkel nur für Landschaftsaufnahmen geeignet ist. Die zusammenlaufenden Linien in Städten – Straßen, Wolkenkratzer, Telefonleitungen und dergleichen – sind wie geschaffen für Ultraweitwinkelaufnahmen. Hält man die Kamera tief, lässt sich selbst eine durchschnittliche Straßenszene in etwas Dramatisches verwandeln, da Straßen und Gebäude in der Unendlichkeit zu verschwinden scheinen.

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Subjektive Auswahl

Wenn man ein Ultraweitwinkelobjektiv im Querformat verwendet, hat man einen riesigen Bildausschnitt, um die Motive platzieren zu können – und somit eine echte kreative Auswahl, wo und wie man was haben will.

Fügt man ein Funkmikrofon hinzu, kann man weit weg sein und das Motiv als winzige Figur in einer weiten Landschaft platzieren. Noch besser: Mit dem Superzoom NIKKOR Z 24-200mm f/4-6,3 VR kann man zunächst das Motiv ganz nah heranzoomen, um es inmitten von Feldern zu zeigen, während es spricht.

Stellt euch eine Person vor, die über Meeresverschmutzung spricht. Platziert sie dicht am Rand Ihres Bildausschnitts und füllt den Hintergrund mit einer rauschenden Meereslandschaft. Es ist ein starkes Mittel zum Erzählen von Geschichten, da der Betrachter sofort eine Verbindung zwischen der Person und dem Thema herstellt und mit Hilfe von Gesten (Zeigen auf eine Küstenlinie etwa) interagieren kann. Dadurch wird verhindert, dass ein Interview flach und wie ein „sprechender Kopf“ wirkt. Ein Interview mit einem Teleobjektiv bietet nur eine Ebene der Interaktion. Im Ultraweitwinkel kann euer Hauptmotivelement im selben Bildausschnitt sein wie etwas, das buchstäblich kilometerweit entfernt ist.

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Dabei sein

Wenn ihr anfangt, Ultraweitwinkel bei Personen zu verwenden, werdet ihr feststellen, dass ihr viel näher an ihnen dran seid. Weiter entfernt, wie bei einem Teleobjektiv, ist eure Kamera eher ein Beobachter. Näher dran nimmt sie an der Szene teil.

Ihr könnt dies leicht selbst herausfinden, indem ihr eure Kamera vom Stativ nehmt und die Person bittet, beim Gehen zu sprechen. Geht vor ihr her und filmt. Wenn ihr mit einer Z 30 oder Z fc filmtn, verwendet einfach das schwenkbare Display ihr müsst nicht einmal rückwärts gehen! Ultraweitwinkel eignen sich hervorragend für diese Art „Kamerafahrt“, da sich das Motiv etwas schneller durch die Szene zu bewegen scheint, als es natürlich wirkt, und daher einen schönen dramaturgischen Effekt hat.

Wenn wir uns mit der Kamera bewegen, nehmen wir zwei Dinge wahr. Erstens die Fähigkeit des Ultraweitwinkelobjektivs, den Raum um das Motiv herum zu „krümmen“, wenn es sich bewegt und man sich mit ihm bewegt, und zweitens, dass wir ganz nah an ein Motiv herankommen können. Beides zusammen macht das Alltägliche besonders und bringt eine atemberaubende Dynamik.

NIKKOR Z DX 12-28mm f/3,5-5,6 PZ VR

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Ein Ultraweitwinkel-Zoom-Objektiv für das Nikon-Z-Bajonett

Denket an die Filme, die ihr liebt, bei denen ihr das Gefühl habt, „mittendrin“ zu sein. Bei denen der Regisseur euch in die Szenen auf der Leinwand miteinbezieht, so dass ihr das Gefühl habt, mit den Figuren eine Achterbahnfahrt zu erleben.

Dabei hilft das weite Bildfeld, die Handlung voranzutreiben. Ultraweitwinkel-Objektive verstärken das Gefühl von Bewegung und stellen gleichzeitig das Motiv in den Mittelpunkt. Denkt an Mad Max: Fury Road, wo Charlize Therons riesiger Lastwagen in der Mitte des Bildausschnitts bleibt, während die beeindruckende Landschaft vorbeirauscht und sich um diesen zentralen Punkt dreht. Als würde die Kamera die Handlung wie Wellen teilen.

Es braucht keine Hollywood-Budgets, um besondere Aufnahmen zu erzielen. Ein wenig Do-it-yourself reicht vollkommen. Die verwirrenden Aufnahmen aus der Ich-Perspektive in Tanz der Teufel entstanden, als Regisseur Sam Raimi eine Kamera an einer Stange befestigte und durch einen Wald lief. Stanley Kubrick filmte die Hälfte von Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange) mit der Kamera in seinem Schoß in einem Rollstuhl, in dem er sich herumschieben ließ. Und der Grund, dass dieses Improvisieren eine derart unglaubliche Wirkung erzielen konnten? Ultraweitwinkelobjektive. Nicht das Budget ist also eure Grenze, sondern nur eure Vorstellungskraft.

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Das Leben im Breitbildformat erleben

Es gibt so vieles, was man an Ultraweitwinkelobjektiven beim Videofilmen toll finden kann. Und sie sind einfach praktisch und verhelfen uns zu kreativen Ideen. Der sehr weite Winkel reduziert das Verwackeln der Kamera, wenn man sich bewegt. Außerdem bedeutet die große Tiefenschärfe, die der Weitwinkel bietet (zusammen mit dem hervorragenden Nikon-Autofokus), dass man sich mehr um die Komposition und die Geschichte kümmern kann, anstatt ums Scharfstellen.

Wenn ihr also das nächste Mal eure sauber komponierte Szene betrachtet und euch vielleicht denkt „Naja, passt schon“ – dann sagt euch: „Jetzt wird’s wirklich Zeit für das Ultraweitwinkelobjektiv!“

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