Welche Objektive verwenden Profis an der neuen Nikon Z 8?
Die neue Nikon Z 8 wurde kürzlich in Spanien getestet – unsere Foto- und Video-Expert:innen geben Tipps zu den besten Objektiven
Frøydis Geithus: Fotografin für Hochzeiten und Kunst
NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S und NIKKOR Z 85mm f/1.2 S
„Für Landschaften bevorzuge ich immer mein NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S. Das ist mein Lieblingsobjektiv. Aber natürlich brauche ich auch meine Festbrennweiten, die ein schönes Bokeh erzeugen. Aus diesem Grund nehme ich immer mein NIKKOR Z 85mm f/1.2 S mit. Das daraus resultierende Bokeh ist nicht von dieser Welt. Das ist wichtig, wenn man ein Paar fotografiert und nicht zu viele störende Dinge im Hintergrund scharf abbilden möchte. Ich benötige Blende 1,2 oder 1,4, um einen herrlich verschwommenen Hintergrund zu erzeugen.
„Normalerweise nehme ich je nach Ziel auch das NIKKOR Z 85mm f/1.8 S, das NIKKOR AF-S 105mm f/1.4E ED, das NIKKOR Z 35mm f/1.8 S und das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S mit. Wenn ich mich für zwei entscheiden müsste, würde ich das 24-70 mm und das 85 mm mitnehmen. Wenngleich Nikon meine Wahl jetzt noch schwieriger gemacht hat, weil sie das NIKKOR Z 85mm f/1.2 S herausgebracht haben. Ich habe es mit der Z 8 verwendet und werde nie wieder eine Hochzeit ohne dieses Objektiv fotografieren. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das 85-mm-Objektiv holt das Beste aus der Kamera heraus – und auch aus mir!
„Es ist immer ein Kampf, wenn einen die Ausrüstung zurückhält und das Objektiv das Traumfoto nicht ermöglicht. Jedes neue Objektiv, das ich mit der Z 8 ausprobiert habe, war wirklich gut, insbesondere dank der Bildstabilisierung. Ich muss mir keine Sorgen machen, wenn ich aus der Hand fotografiere und mich viel bewege. Das ist überaus wichtig.“
Top-Tipp: Nicht zu viel Bokeh
Wenn ihr ein Objektiv wie das NIKKOR Z 85mm f/1.2 S habt, mit diesem wunderschönen Bokeh, passiert es allzu leicht, die Blende immer bei 1:1,2 zu lassen. Nutzt die Gelegenheit, sie ab und zu abzublenden und ihr werdet sehen, dass ihr eine ganze Reihe von verschiedenen Aufnahmen machen könnt. Man muss für jede Aufnahme die perfekte Balance zwischen Unschärfe und Schärfe finden. Wenn ihr noch nie mit einem 1:1,2-Objektiv fotografiert habt, kann die extrem geringe Tiefenschärfe gewöhnungsbedürftig sein. Deshalb probiert aus und nutzt die erstaunlichen Möglichkeiten.
Aurelie Gonin: Spezialistin für alpine Sportarten
NIKKOR Z 14-30mm f/4 S, NIKKOR Z 24-120mm f/4 S und NIKKOR Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S
„Wenn ich fotografiere, besonders in den Bergen, nehme ich normalerweise drei Objektive mit, und zwar drei Zoomobjektive. Im Normalfall verwende ich das NIKKOR Z 14-30mm f/4 S als Weitwinkel. Ich mag auch das NIKKOR Z 24-120mm f/4 S, das ich wahrscheinlich am häufigsten verwende, gefolgt vom NIKKOR Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S. Ich fotografiere meist nicht mit offener Blende, weil ich im Schnee oft eher zu viel anstatt zu wenig Licht habe. Ich suche immer den besten Kompromiss zwischen Qualität, Größe und Gewicht. Die Objektive, die ich an der Z 8 hatte, waren die Lösung.
„Manchmal gibt es einen Schneesturm, da will man das Objektiv nicht wechseln. Oder man hängt an einer Felswand und benötigt ein einziges Objektiv für optimale Ergebnisse (beispielsweise 14-30 mm). In diesen Fällen ist es wichtig, ein Objektiv zu haben, dem man vertrauen kann.“
Top-Tipp: Verwendet Filter, wenn ihr im Schnee fotografiert
Beim Fotografieren im Schnee gibt es ein paar Dinge zu berücksichtigen. Um Farbe ins Spiel zu bringen, fotografiert entweder zur blauen oder zur goldenen Stunde. Da der Schnee stark reflektiert, können Aufnahmen zu diesen Zeiten sehr eindrucksvoll werden. Auch Filter können sehr nützlich sein. Verwendet einen zirkularen Polfilter, um Blendeffekte zu vermeiden, und einen ND-Filter, um abzublenden ohne die Einstellungen zu ändern. Zum Schluss: Stellt den Weißabgleich richtig ein. In diesem Artikel der Nikon School findet ihr alle Informationen, die ihr braucht.
Keziah Quarcoo und Cara Brown: Regisseurinnen und Kamerateam
NIKKOR Z 35mm f/1.8 S und NIKKOR Z 24mm f/1.8 S
@keziahquarcoo und @caraisbrown
„Wir haben mit dem NIKKOR Z 35mm f/1.8 S angefangen. Es sah einfach toll aus. Es ist mein Lieblingsobjektiv, weil es schmeichelhaft bei Porträts ist und zugleich so weitwinkling, dass die Szenerie mit einfängt. Man kann nah ran gehen und es wird das Motiv trotzdem nicht verzerren. Ich finde, es ähnelt stark dem, was wir mit dem bloßen Auge sehen. Wir haben außerdem das NIKKOR Z 24mm f/1.8 S verwendet, das für einen anderen Look und eine gute Performance auf engstem Raum sorgt. Wir hatten etwa fünf Meter, um das Video zu drehen, und dieses Objektiv war wirklich gut dafür.“
Top-Tipp: Weitwinkel für mehr Tiefe
Nicht jeder hat den Luxus, seine Aufnahmen in Hollywood-Sets zu machen. Oft gibt es bei Aufnahmen Platzbeschränkungen, insbesondere in Innenräumen. Ein Weitwinkel wie das NIKKOR Z 24mm f/1.8 S vermittelt ein Gefühl von Tiefe und Raum (und erzeugt fantastische Bilder!). Wenn der Platz wirklich knapp ist, kann man die üblichen Lampen weglassen und mit natürlichem Licht experimentieren, falls vorhanden,. Aber auch mit kleineren LED-Lampen erzielt man einen interessanten Effekt.
Mikko Lagerstedt: Landschaftsfotograf mit Schwerpunkt Nachthimmel
NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S und NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S
„Meine Lieblingsobjektive sind das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, weil es wirklich weitwinklig ist, und das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S. Beide sind wirklich scharf und ich liebe sie einfach. An der Nikon Z 8 habe ich auch das NIKKOR Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S eingesetzt. Es ist perfekt für Mondaufnahmen, weil es leicht ist. Es muss nicht die ganze Zeit auf einem Stativ befestigt sein. Und es macht echt scharfe Bilder. Abgesehen davon hat es eine großartige Brennweite. Es wiegt nicht allzu viel, sodass ich es mitnehmen kann, ohne mich um meinen Rücken sorgen zu müssen. Auch dieses Objektiv liebe ich sehr.“
Top-Tipp: Fotografiert den Mond mit mindestens 1/15 s oder schneller
Der Mond bewegt sich schneller, als man beim Blick auf den Nachthimmel vermutet! Man sollte mit 1/15 s oder weniger fotografieren, damit die Bewegung nicht unscharf wird. Stellt den Fokus auf unendlich und eine Blende von etwa 11 oder 16 ein. Wenn ihr den Mond mit Landschaft im Vordergrund fotografiert, kann es schwierig sein, die Belichtung für beides zu treffen. Eine Option ist es, zweimal zu fotografieren – mit der korrekten Belichtung für den Mond und anschließend mit der korrekten Belichtung für den Vordergrund – und beide Aufnahmen in der Bearbeitung zu kombinieren.
Mous Lamrabat: Mode- und Kunstfotograf
NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S und NIKKOR Z 50mm f/1.2 S
„Ich verwende normalerweise das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S. Eine Kamera, ein Objektiv und ein Blitzgerät – und schon ist meine Tasche gepackt! Ich hatte noch nie mit weniger als 1:1,8 fotografiert, bevor ich die Nikon Z 8 ausprobiert habe. Da wir in Spanien eine Schatzkiste voller Objektive dabei hatten, habe ich mir gleich das NIKKOR Z 50mm f/1.2 S genommen. Super spannend! Ich habe eine Testaufnahme von meinem Assistenten gemacht. Das Porträt war so schön, dass ich das Objektiv letzten Endes auch während meiner Modeaufnahmen mit der Kamera verwendet habe. Das 50 mm 1:1,2 in Kombination mit dem Augen-AF der Z 8 war so gut, dass es nun zu meinen Lieblingsobjektiven gehört. Ich liebe auch die Verzeichnung, die man mit dem NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S erhält. Es eignet sich vielleicht nicht für alles, aber sorgt für eine willkommene Abwechslung in der Tasche.“
Top-Tipp: Verwendet Objektive außerhalb eurer Komfortzone, um eure Kreativität zu steigern
Erfahrene Profis wie Mous probieren immer etwas Neues aus, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Wenn ihr normalerweise mit Ultra-Weitwinkel fotografiert, nehmt ein Teleobjektiv. Wenn ihr mit dem 24-70 mm fotografiert, versucht es mit dem 70-200 mm. Das Ausprobieren neuer Tools sorgt oft für neue Inspiration und Fähigkeiten.
Pep Bonet: Filmemacher, Kameramann und Experte hinter den Kulissen
AF-S NIKKOR 35mm f/1.4G und NIKKOR Z 50mm f/1.2 S
„Ich bin ein großer Fan von Festbrennweiten. Je lichtstärker, desto besser! Ich besitze viele Nikon-Objektive von früher, darunter das AF-S NIKKOR 28mm f/1.4 E ED. Und ein tolles 1:1,4 oder 1:1,2 und sogar ein NIKKOR Z 58mm f/0.95 S Noct. Ich mag einen schönen und langsamen Fokus mit festen Blendenstufen: Filme sind einfach nicht dasselbe wie Fotos. Manchmal arbeite ich mit Kameraassistenten an Filmproduktionen, bei denen man den Fokus wirklich im Griff haben muss. Der Autofokus der Z 8 ist erstaunlich, aber von Zeit zu Zeit sind kreative Dinge wie eine Schärfeverlagerung wichtig und man muss in der Lage sein, manuell scharfstellen zu können.
„Wenn ich ein einziges Objektiv wählen müsste, wäre es das AF-S NIKKOR 35mm f/1.4G. Ich könnte morgens aufwachen und hätte kein Problem damit, eine Woche lang nur mit diesem Objektiv zu arbeiten. Gleiches gilt für das NIKKOR Z 50mm f/1.2 S.
„Wenn man immer mit einem Festbrennweitenobjektiv durch die Kamera schaut, gewöhnt man sich so sehr daran, was sie kann, dass man fast schon ein Bild ohne den Sucher machen kann. Abgesehen davon liebe ich Bokeh und die Lichtstärke der Festbrennweiten. Ich habe das neue NIKKOR Z 85mm f/1.2 S ausprobiert und finde, es ist das perfekte Objektiv für Filmaufnahmen auf einem Gimbal.“
Top-Tipp: Schaltet für eine geniale manuelle Fokussierung das Fokus-Peaking ein
Wenn ihr hauptsächlich Videos erstellt, macht es wie Pep und übt die manuelle Fokussierung. Sicher, der Autofokus der spiegellosen Kameras von Nikon ist hervorragend. Manchmal möchte man beim Filmen aber Änderungen in der Schärfe (und die Geschwindigkeit dieser Änderungen) für dramatische oder kreative Effekte selbst steuern. Aktiviere das Fokus-Peaking im Menüsystem, um zu erkennen, was für dich scharf ist. Ein wichtiger Tipp für das Fokus Peaking: Stellt den Bildschirm auf Schwarz-Weiß – dann sind die farbigen Konturlinien einfacher zu erkennen!
Hier findet ihr das passende NIKKOR Z Objektiv für eure Zwecke.
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