Tiere in der Stadt fotografieren – ein Leitfaden für Anfänger

Lina Kayser Nature & Wildlife26 März 20235 min read
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Es ist ihr nicht fremd, kalte und abgelegene Orte im Norden und die fragile arktische Wildnis einzufangen. Aber die Fotografin Lina Kayser nutzt auch gern die Gelegenheit, die großen und kleinen Tiere in ihrer Heimat zu erkunden.

Wenn ihr nach draußen geht und euch umschaut – was seht ihr? Manchmal bemerken wir das Leben in den Bäumen, Büschen und sogar auf den Dächern nicht, bis wir stehen bleiben, innehalten und uns genau umsehen. Wenn man sich langsam und vorsichtig bewegt, findet man auch heraus, welchen Abstand man einhalten muss, um die Tiere nicht abzuschrecken.

Insbesondere bei Vögeln bietet es sich an, ihren Gesang zu studieren, damit man seine Lieblingsvögel leichter findet. Ich finde es auch lohnenswerter, spazieren zu gehen, wenn ich weiß, welcher Vogel es ist, der in der Nähe singt.

Wissen, wann die Zeit reif ist

Die beste Zeit, um Wildtiere zu beobachten, ist früh am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, oder am Abend, wenn die Sonne untergeht. Das Licht zeigt sich von seiner schönsten Seite und ist ideal, um Füchse, Dachse, Biber, Igel, Hirsche und mehr zu entdecken. Sie sind während des Tages Meister im Verstecken und sind daher leichter zu sehen, wenn sie herumstreifen, während alle anderen schlafen.

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Ich mag das sanfte Gold der ersten Sonnenstrahlen. Es könnte noch etwas dunkel sein, also lasst die Blende offen, damit mehr Licht hereinkommt – je nach Objektiv kann es 1:2,8, 1:4 oder 1:5,6 sein. Um nichts zu verwackeln, stellt als Belichtungszeit den Kehrwert der doppelten Zahl der Brennweite ein (verwendet z. B. bei 300 mm 1/600 Sekunde oder kürzer).

Passt dann eure ISO an, um die richtige Belichtung zu erhalten. Ich habe am liebsten eine Vorschau des Histogramms in meinem Sucher – eine großartige Funktion der Nikon Z 7. Ich achte darauf, dass es nicht stark nach rechts oder links geht, wenn ich die Belichtung einstelle. Ihr könnt zur Einstellung auch einfach die Belichtungsmessung eurer Kamera verwenden.

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Testaufnahmen machen

Macht ein paar Testaufnahmen, um einen schönen Hintergrund zu finden – sodass nur noch die Elemente im Bildausschnitt sind, die wirklich hineingehören. Zum Beispiel könnte ein leuchtend rotes Auto im Hintergrund das Foto ruinieren. Natürlich kann es auch interessant sein, in den Bildausschnitt einen Hauch von Stadt einfließen zu lassen. Habt also keine Angst, einige urbane Elemente zu integrieren. Es ist auch eine gute Idee, Testaufnahmen zu machen, nur um die Belichtung und den Hintergrund zu überprüfen. Dann seid ihr bereit, wenn etwas erscheint.

Wenn ich Porträts fotografiere, möchte ich einen weichen und verschwommenen Hintergrund haben, um das Motiv scharf hervorzuheben. In der Regel wähle ich je nach Objektiv Offenblenden zwischen 1:2,8 und 1:5,6, um mein Motiv zu betonen.

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Ausrüstung (und Einstellungen) zum eigenen Vorteil nutzen

Wenn ihr kein Teleobjektiv habt oder die Landschaft fotografieren und den Vogel oder das Tier als Detail in der Aufnahme behalten möchtet, bietet sich ein weitwinkligeres Objektiv wie das NIKKOR Z 24-70mm f/4 S an. Denkt daran, dass ihr nicht immer Nahaufnahmen machen müsst, um erstaunliche Fotos von Wildtieren aufzunehmen. Sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu dokumentieren, liefert oft viel interessantere Ergebnisse.

Das Tolle am Fotografieren von Wildtieren in Gärten und Parks ist, dass diese Geschöpfe an Menschen gewöhnt sind und sie auch mal nah herankommen. Ich verwende mein Objektiv AF-S NIKKOR 300mm f/4E Pf/ED VR sehr oft, weil es leicht und einfach zu bedienen ist und großartige Ergebnisse mit super scharfen Bildern liefert. Ihr könnt aber auch mit einem anderen Tele- oder Zoomobjektiv experimentieren. Ich habe das NIKKOR Z DX 50-250mm f/4.5-6.3 VR in Verbindung mit der Z 50 als besonders vielseitig empfunden.

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Scharfe, perfekt fokussierte Aufnahmen können eine echte Herausforderung sein – unabhängig davon, welche Ausrüstung man hat. Das gilt vor allem, wenn man kleine Vögel fotografiert, die sich unberechenbar schnell bewegen. Die Flügel kleiner Vögel schlagen mit ca. 40 Schlägen pro Sekunde. Um die Bewegung eines fliegenden Vogels einzufrieren, sind mindestens 1/1000 bis 1/2000 Sekunde nötig. Wenn möglich, sogar kürzer. Verwendet den AF-C-Fokusmodus eurer Kamera (kontinuierlicher Fokus) für Bewegungen. Solange ihr den Auslöser halb gedrückt haltet und die Kamera auf den Vogel richtet, behält die Kamera ihn fokussiert.

Gartenvögel und Wildtiere, die in der Nähe von Städten leben, eignen sich hervorragend, um die eigenen fotografischen Fähigkeiten zu trainieren. Schnappt euch eure Ausrüstung, geht raus und legt los.

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Lina Kaysers Top-Tipps für die Tierfotografie:
  • Steht bei Sonnenaufgang auf. Ihr werdet überrascht sein zu sehen, wer herumläuft, während alle anderen schlafen. Dies ist die beste Zeit, um Füchse, Hirsche, Kaninchen, Biber, Vögel und mehr zu beobachten. Das Licht kann um diese Zeit manchmal schwieriger sein. Daher gelingen Aufnahmen am einfachsten, wenn man mit dem Rücken zur Sonne steht. Ihr könnt jedoch auch schöne Fotos mit Hintergrundlicht machen, indem ihr euch so positioniert, dass die Sonnenstrahlen durch Äste, Blätter oder Gras fallen.
  • Macht einige Testaufnahmen, um eure Einstellungen zu checken und anzupassen. Dann seid ihr bereit, wenn plötzlich ein Motiv auftaucht.
  • Wählt euren Hintergrund und entscheidet, ob einige urbane Elemente wie Autos, Gebäude oder Zäune mit in den Bildausschnitt sollen.
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  • Dank offener Blende hebt sich das Motiv vom Hintergrund ab, der weich und verschwommenen abgebildet wird.
  • Aus der Hand ist es schwer, mit einem schweren Objektiv nicht zu verwackeln. Verwendet eine Verschlusszeit, die höchstens halb so groß ist wie der Kehrwert die Brennweite. Wenn ich mit meinem 300 mm 1:4 Objektiv fotografiere, stelle ich meine Belichtung auf 1/600 Sekunde oder schneller, und mit meinem 500 mm 1:5,6 auf höchstens 1/1000 Sekunde.
  • Studiert die Gewohnheiten der Tierwelt, die ihr fotografieren möchtet. Was essen sie, wo sind sie normalerweise zu beobachten und zu welcher Zeit? Fragt auch Nachbarn oder örtlichen Bauern, ob sie etwas Interessantes gesehen haben.
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  • Lernt die verschiedenen Gesänge der Vögel kennen. So habt ihr es leichter, eure Favoriten zu erkennen und zu finden. Ihr könnt auch den Gesang von eurem Handy abspielen, um zu sehen, ob die Vögel antworten oder näher kommen. Es gibt viele Apps und Websites mit Vogelgesang.
  • Versucht, mit eurem Hauptmotiv auf Augenhöhe zu sein, auch wenn es bedeutet, flach auf dem Boden zu liegen.
  • Setzt den Fokus auf die Augen. Mit Einzelpunkt-AF habt ihr eine bessere Kontrolle.
  • In städtischen Gebieten lebende Wildtiere sind in der Regel weniger scheu gegenüber Menschen. Macht euch also keine Sorgen, wenn ihr kein großes Zoomobjektiv habt.

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