Einstieg in die Actionfotografie
Wir begleiten Ray Demski, der mit der robusten und leichten Nikon Z 6II die freie Natur erkundet. Ray gibt Tipps zu Planung und Lichtführung sowie dazu, wie man die besten Gelegenheiten wahrnimmt.
Outdoor-Fotografie ist ein weites Feld. Für mich ist sie eine Gelegenheit, anderen fremde Orte so nahe zu bringen, als wären sie selbst dort. Draußen zu sein bedeutet, sich stärker mit der Welt verbunden zu fühlen. Eine gute Outdoor-Aufnahme schafft meiner Meinung nach immer eine Verbindung zwischen Menschen und unserer Welt, auf der wir gemeinsam leben. Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Aufnahme im nahe gelegenen Park, am Meer oder in den Bergen entstanden ist.
Ich habe mich gefreut, als Nikon mich bat, mit der Z 6II Trailrunner in den Tiroler Bergen zu fotografieren. Ich bin extrem zufrieden mit den Ergebnissen des Shootings. Hier sind ein paar Tipps dazu, wie mir meine Outdoor-Aufnahmen gelungen sind.
Aufnahmen planen
Es hängt von der Art der Aufnahmen ab, wie viel Planung nötig ist. Sich vorab Gedanken über den Ort und das Motiv zu machen, lohnt sich aber immer. Wie verändert sich das Licht in der Landschaft im Verlauf des Tages? Mit welchem Wetter ist zu rechnen?
Die Planung dieser Aufnahme war wirklich einfach. Wir haben praktisch nur mit natürlichem Licht gearbeitet. Nur bei einer Aufnahmeserie trugen die Läufer:innen Stirnlampen und manchmal kam auch eine dritte Lampe zum Einsatz. Ich wusste bereits, was ich oben auf dem Berg machen wollte und welche Ausrüstung ich dafür mitnehmen musste. Ich hatte meine Nikon Z 6II und einige Z-Objektive dabei.
Gemeinsam mit Ray Demski die Nikon Z 6II kennenlernen
Ray erkundet Tirol in Österreich
Wir waren am Vortag heraufgewandert und hatten diesen tollen Ort mit einem Grat und einem Gletscher dahinter entdeckt. Absolut fantastisch. Ich habe sofort entschieden, hier die ersten Aufnahmen zu machen.
Das Wetter ist bei Outdoor-Aufnahmen selbstverständlich ein wichtiger Faktor, besonders in den Bergen. Man muss ständig das Wetter im Auge behalten und die Phasen mit gutem Wetter ausnutzen.
Während der Erkundung in den vergangenen Tagen hatte ich mich bereits damit beschäftigt, wo das Licht stehen würde, und konnte so das Zeitfenster mit dem besten Licht planen. Ich wollte die Läufer:innen in diesem perfekten goldenen Licht am Ende der Dämmerung auf dem Grat aufnehmen. Das Zeitfenster dafür lag zwischen 6:30 und 7:30 Uhr. Wir sind also in der Dunkelheit aufgebrochen und konnten die Aufnahmen im ersten Licht machen.
Mit Licht zaubern
Bei kommerziellen Aufträgen verwende ich Beleuchtungssysteme aller Art. Doch wenn ich mit der Nikon Z 6II alleine in den Bergen unterwegs bin, dreht sich alles um das natürliche Licht. Eine wirklich dramatische Landschaftsaufnahme gibt einem das Gefühl, an diesen schönen, inspirierenden Orten zu sein. Dazu muss man auch das Licht so einsetzen, dass sich das Motiv vom Hintergrund abhebt und zugleich Formen und Details in der Szenerie und Landschaft betont.
Bei dieser Aufnahme ging es mir hauptsächlich darum, dass sich die Lichtquelle seitlich der Läufer:innen und ein wenig hinter diesen befindet, was die Details der Läufer:innen wie die der Felsen betont. So kann man förmlich spüren, wie es ist, in dieser Landschaft zu sein.
Bei der Planung ging es darum, einen Ort zu finden, an dem das möglich war, und dann zu einer Tageszeit zu fotografieren, zu der das Licht stimmte. Ich fotografiere nicht gerne mittags, wenn das Licht hart ist und direkt von oben kommt. Am frühen Morgen und am späten Nachmittag bis hinein in den Abend ist das Licht weicher und kommt von der Seite. Dann kann man die Details von Motiven hervorheben und die Umgebung mit viel Oberflächenstruktur in Szene setzen.
Das funktioniert bei Läufer:innen im Park oder Wander:innen auf einer Wiese genauso. Welches Abenteuer auch immer festgehalten wird – das Wichtigste ist, die Szene lebendig zu gestalten.
Gelegenheiten perfekt ausnutzen
Flexibilität ist entscheidend. Immer vorbereitet sein. Die Kamera sollte stets aufnahmebereit sein.
Fantastische Gelegenheiten bieten sich häufig unerwartet. Man plant mit gutem Wetter, aber dann kommen diese großartigen Wolken und es sieht aus, als wolle es regnen. Und für nur einen Moment öffnen sich die Wolken und es zeigt sich ein wunderschöner kleiner Lichtstrahl.
Genau das ist bei der zweiten Trailrunning-Session passiert. Dadurch sind wunderbare Bilder mit den Läufer:innen in dieser atemberaubenden Landschaft mit beeindruckenden Wolken im Hintergrund entstanden.
Deshalb schätze ich die Nikon Z 6II für Aufnahmen wie diese so sehr. Sie ist schnell und bereit für das Unerwartete. Mitunter fotografiere ich Momente, die man nur einmal im Leben zu sehen bekommt. Ich brauche ein spiegelloses System, auf das ich mich voll und ganz verlassen kann. Die Nikon Z 6II verfügt jetzt über ein zweites Kartenfach. Damit sind Aufnahmen noch sicherer. Ich richte die Kamera in der Regel so ein, dass Aufnahmen gleichzeitig auf den Karten in beiden Fächern gespeichert werden. So bekomme ich automatisch eine Sicherungskopie in der Kamera, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen.
Fokussieren leicht gemacht
Wenn man schnelle Motive wie Trailrunner fotografiert, muss man die kurzen Momente ausnutzen, in denen die Wetter- und Lichtverhältnisse optimal sind. Der Fokus muss daher schon beim ersten Versuch zuverlässig sitzen.
Der Augen-AF der Z 6II ist fantastisch für nähere Aufnahmen von Athleten. Auch die Schärfenachführung und die automatische Messfeldsteuerung sind herausragend. Damit kann ich ein Motiv auswählen, das dann während der gesamten Sequenz fokussiert bleibt, von der Distanz bis zur Nahaufnahme. Auf die hervorragenden AF-Modi ist selbst in Situationen mit extrem schnellen Bewegungen Verlass.
Robuste Ausrüstung verwenden
Die besten Bilder gelingen bei schlechtem Wetter. Wirklich magische und emotionale Aufnahmen entstehen meiner Erfahrung nach in Momenten, in denen man eigentlich nicht ans Fotografieren denkt. Wenn Gewitterwolken aufziehen und es zu schneien beginnt oder wenn das Wetter wechselt und es extrem windig ist – dann sollte eure Kamera bereit sein.
Die Nikon Z 6II ist eine herausragende Kamera für anspruchsvolle Umgebungen. Dank der Abdichtung gegen Wettereinflüsse muss ich nicht übervorsichtig sein, wenn ich mit der Kamera im Freien bin. Wenn ich an einem Seil an einer Klippe hänge, möchte ich nicht auch noch darauf achten müssen, dass die Kamera trocken bleibt.
Ich bin noch immer häufig mit meiner Nikon D850 und ein paar Objektiven oder einer D6 unterwegs, wenn ich mit höheren Bildraten fotografieren möchte. Keines dieser Kits ist besonders leicht. Bei der D6 wiegt allein das Gehäuse so viel wie die Nikon Z 6II mit Objektiven und Akkus. Bei Aufnahmen im Freien, ob bei Adventure-Shootings oder alleine, ist eine kleine, leichte und zuverlässige Kamera wie die Nikon Z 6II einfach perfekt.
Obwohl die Nikon Z 6II so klein ist, muss ich keine Abstriche bei der Bildqualität machen. Besonders mit den neuen Z-Objektiven sorgt die Nikon Z 6II für unzählige gelungene Aufnahmen.
Ein Objektiv für alle Fälle?
Ich liebe Festbrennweitenobjektive, doch bei Actionaufnahmen im Freien braucht man einfach einen variablen Brennweitenbereich. Das gilt insbesondere, wenn die Umgebung verhindert, dass ich mich frei bewegen kann, beispielsweise, wenn ich an einer Klippe hänge. Hier brauche ich ein Zoomobjektiv. Vermutlich verwende ich das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S häufiger als alle anderen Objektive. Mit diesem vielseitigen Brennweitenbereich hat man alles, was man für Aufnahmen aus riskanten Position benötigt, bei denen sich nur eine Gelegenheit bietet, das Bild zu machen. Oft ist es das einzige Objektiv, das ich für Outdoor-Aufnahmen mitnehme.
Bei diesem Shooting habe ich ebenfalls das NIKKOR Z 70-200mm f/2.8 VR S verwendet. Hierbei hat sich die Schärfenachführung mit automatischer Messfeldsteuerung besonders bezahlt gemacht. Die Bildqualität schlägt alles, was ich bislang bei einem 70-200-mm-Zoomobjektiv gesehen habe. Ich liebe auch das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S – es ist leicht und die Qualität ist auch wirklich toll.
Wie sieht es bei euch in der Natur aus? Sucht einen eurer Lieblingsorte auf und haltet die Stimmung dort fest. Plant eure Aufnahmen dabei mithilfe von Rays Tipps.
Freiraum für Kreativität
Sportler auf den Straßen von Paris und die Nikon Z 50
Das kreative Auge schulen mit Marion Payr
Raus aus der Komfortzone