So geht's: Ein Video von einem Live-Auftritt
Das Regisseurinnen- und DOP-Team Keziah Quarcoo & Cara Brown schlüsselt die Elemente eines Live-Performance-Videos auf, verrät seine Herangehensweise an den Dreh, die Set-Gestaltung, das Arbeiten mit einem Gimbal und enthüllt die besten Funktionen der Z 8
Bereit? Action. Das Regisseurinnen und DOP-Team, Keziah Quarcoo & Cara Brown, haben sich vor sieben Jahren kennengelernt und arbeiten seit drei Jahren zusammen. Das Duo ist gerade aus Spanien zurückgekehrt, wo sie die neue Z 8 getestet und einen Live-Auftritt der britischen Singer-Songwriterin Låpsley gefilmt haben. Jetzt sprechen sie mit dem Nikon-Magazin über die Feinheiten von Live-Videos und darüber, wie man seine Kreativität am besten entfalten kann.
Recherchiert die Künstlerin
Das Wichtigste zuerst: Recherchiert gut! Wenn ihr euch Zeit für das Genre und die Texte nehmt, könnt ihr sicher sein, dass ihr die Musik und den Stil besser versteht. In Spanien arbeiteten Keziah und Cara mit der Sängerin Låpsley zusammen. Durch vorherige Recherchen konnten sie das Tempo der Sängerin visualisieren und ihre Texte in eine visuelle Zusammenarbeit umsetzen.
How to film a live performance video
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Probeaufnahmen einplanen
Planung ist alles. Keziah und Cara fangen oft mit einem gemeinsamen Brainstorming an, um einen Plan zu entwerfen, und suchen dann nach Locations. „Sobald wir eine Vorstellung von der Location haben, ist es viel einfacher, die Logistik zu planen und zu überlegen, wie sie beleuchtet oder nicht beleuchtet werden soll“, erklärt Cara.
Ihr fangt gerade erst mit Musikvideos an? Macht euch keine Sorgen, wenn die Mittel begrenzt sind. „Für The Movement haben wir zunächst in meinem Garten geplant, weil wir mit Licht und Bewegung experimentieren wollten“, sagt Cara. „Wir haben die Kamera so ausstaffiert, dass sie sich wie ein Gimbal flüssig bewegen konnte und nicht wie einfach nur aus der Hand. So bekamen wir eine Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, sich während der Aufnahmen zu bewegen“, sagt sie. „Ich stand in der Mitte des Bildes, oder wir wechselten, sodass wir beide die Perspektive zeigen oder teilen konnten“, fügt Keziah hinzu.
Durch ihre Vorbereitung waren sie in Spanien gut aufgestellt. Sie wussten, was ihre Aufnahmen erfordern würden. „Beim ersten Test haben wir gemerkt, dass wir eine intensive Choreografie brauchen. Denn wenn wir uns nur in einer Bewegung um die Künstlerin herum bewegen, könnte es langweilig werden.
„Es war nützlich, den ‚Gartentest’ zu machen. So haben wir das Timing des Tracks ausgearbeitet. Wir wussten, dass wir einige Elemente brauchten, damit sich das Video progressiv anfühlt und den Eindruck erweckt, als gäbe es viele Momente darin. Und nicht nur Wiederholungen“, sagt Cara. „Es war auch gut, weil wir die Größe des Sets, das wir bauen wollten, anhand der Größe meines Gartens grob ausrechnen konnten.“
Denkt an Sets, Sets, Sets
Das Duo ist sehr aktiv am gesamten kreativen Prozess beteiligt. In Spanien verwendeten sie einen fließenden, leichten blauen Stoff, um die Künstlerin Låpsley vor den Bergen in Szene zu setzen.
„Die Berge und der strahlend blaue Himmel sorgten dafür, dass es immer noch neutral genug war. So konnten wir ein Set-Design entwerfen, das wirklich herausstach, aber den Ort um uns herum ergänzte. Wir wussten, dass wir eine Form schaffen wollten, an der wir den Stoff aufhängen würden“, sagt Cara.
Die Form eines Zylinders, um den der blaue Stoff drapiert wird, soll den Eindruck vermitteln, das Publikum befinde sich am Meer. „Wir wollten etwas Fließendes und viel Bewegung“, fügt Keziah hinzu. Wenn man Freizeit hat, empfiehlt das Duo, sollte man sich körperlich bewegen.
Die richtige Ausrüstung zusammenstellen
Mit der Z 8 können Cara und Keziah ihr Niveau nochmal steigern. „Schon nach dem Auspacken war ich von der Größe beeindruckt. „Wir wussten, dass wir einen Gimbal verwenden würden, und wir wussten, dass es umso schwieriger ist, einen Gimbal aufzustellen und auszubalancieren, je größer die Kamera ist“, sagt Cara. „Es ist schön, etwas zu haben, das einem in technischer Hinsicht viele Möglichkeiten bietet und das außerdem klein und mobil ist. Niemand möchte für eine Aufnahme in einem Take eine riesige Kamera mit sich herumtragen“, fügt sie hinzu. „Man hat mehr Möglichkeiten, flexibel zu sein, sich zu bewegen und zu reisen.
„Wir waren besorgt, dass wir Assistent:innen brauchen würden, weil in dem Video viel Bewegung stattfindet – wir wussten, dass wir ein- und ausschwenken und uns viel bewegen würden. Die Z 8 löste das ganz hervorragend und der Autofokus funktionierte so reibungslos.“
Die beeindruckendste Funktion? Die Kamera kann bis zu 8,3K in 60p (im RAW-Video) und 4K in bis zu 120p aufnehmen, was für viel mehr Flexibilität sorgt, sagt Cara. „Die Kamera erstellt außerdem automatisch Proxys, sodass die Clips sofort und problemlos am Computer bearbeitet werden können. Das können nicht alle kleineren Kameras.“
Dreharbeit in einer Wüste mit gelegentlichem Sturm kann eine ziemliche Herausforderung sein. Aber der Sensorschutz der Z 8 sorgt dafür, dass Sand und andere Partikel draußen bleiben. „Sand war ein größeres Problem, als wir zunächst dachten. Aber dank des Schutzes konnte überhaupt kein Sand auf den Sensor gelangen“, erklärt Keziah.
Cara ist begeistert, dass sie mit einem Tastendruck von Video auf Foto umschalten kann und dass man die Einstellungen für Video und Foto getrennt halten kann.
Das richtige Objektiv darf nicht fehlen …
Das Objektiv NIKKOR Z 35mm f/1.8 S ist besonders beliebt, weil es Menschen schmeichelt und weitwinklig genug ist, um noch genügend Hintergrund einzufangen.
Außerdem verwendeten sie das NIKKOR 24 mm 1:1,4G ED. „Für uns war es nützlich, weil wir in Spanien weniger als fünf Meter zum Arbeiten hatten. Wir brauchten also ein Objektiv, mit dem wir nah genug an Låpsley herankommen konnten – und zu zweit in ständiger Bewegung plus Beleuchter genug Platz haben, um alles im Blick zu behalten (ohne im Stoff hängen zu bleiben). Die 24 mm gaben uns die Weite“, sagt Cara.
Das Licht manipulieren, um das Video aufzuwerten
Mithilfe einer App prüften sie den Stand der Sonne während des Tages. So konnten sie die Härte des Lichts vorhersagen und Schatten beim Shooting vermeiden. Der blaue Stoff, aus dem das Set besteht, streut das Licht und macht die Sonne weicher für die Künstlerin.
„Unser Beleuchter hielt eine Schachbrett-Polyplatte, das einen Teil des Lichts zurückwarf, um ein wenig Fülle zu erzeugen. Wenn man draußen fotografiert und gegen die Sonne ankämpft, ist es am besten, das Licht entweder mit einem Diffusor abzuschwächen oder das Licht so zu reflektieren, dass es die Schatten ausfüllt, so wie wir es gemacht haben“, sagt Cara. „Der Beleuchter rannte um mich herum, um das Licht zurück auf die Künstlerin zu werfen. Wir konnten das Licht wegen einiger Einschränkungen nicht wirklich streuen. Es war einfach so viel Bewegung im Spiel!“
Verwendet einen Gimbal, um mehr Raum für Kreativität zu haben
„Ein Gimbal sorgt automatisch dafür, dass alles wirklich filmisch aussieht“, sagt Cara. „Es ist ein schmaler Grat. Man kann es mit dem Gimbal leicht übertreiben. Es muss einen Zweck für die Verwendung geben. Er funktioniert besonders gut bei Performance-Videos, weil er sehr flüssig ist.“ Und wenn Tänzer:innen dabei sind, kann man mit den Bewegungen experimentieren, ohne sich um Dinge wie zusätzlichen Halt oder Verwackelung der Kamera zu kümmern.“
Wenn man nur eine Sache tut ...
„Euer Konzept und eure Ideen sind manchmal wichtiger als die Mittel, die ihr habt“, sagt Keziah. „Ihr könnt etwas so viel spannender machen, wenn ihr kreativ und experimentell seid.“
Und, wie Cara uns erinnert: „Wenn man kein Licht hat, hat man immer noch die Sonne!“
Wir stellen vor: The Movement
Verblüffende Geschichten, Top-Techniken und kreative Präsentationen
Für Videograf:innen
Die Nikon Z 8 – ideal für Videoaufnahmen
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