Makroaufnahmen, die auffallen
Actionsport-Videofilmerin Aurelie Gonin und Food-Fotografin Donna Crous über perfekte Makrofotos – für Aufnahmen, die mehr zeigen, als das menschliche Auge sieht
Wenn man durch ein Makroobjektiv schaut, sieht man mehr Details. Ein echtes Makroobjektiv wie das NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 hat einen Abbildungssmaßstab von 1:1 (Lebensgröße). Wenn ihr Bilder von kleinen Objekten aufnehmt, werdet ihr so jedes Detail perfekt und scharf wiedergeben können.
Aurelie sagt, dass ein Makroobjektiv mehr einfängt, als unsere Augen sehen können. Manchmal fragt man sich, was man da eigentlich sieht – aber genau das gibt einem die Gelegenheit, mit solchen Details etwas Episches zu erschaffen.
Wenn ihr schon mal versucht habt, extreme Nahaufnahmen mit einem Smartphone, mit einer einfachen Kompaktkamera, oder mit einem „Nicht-Makro-Objektiv“ aufzunehmen, werdet ihr festgestellt haben, dass die Bilder unscharf werden, je näher ihr an das Motiv herangeht. Vielleicht musstet ihr weiter zurücktreten, als euch lieb war, damit die Kamera überhaupt scharfstellen konnte. Ein Objektiv wie das NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 hat dieses Problem nicht, da es für Makroaufnahmen optimiert ist. Mit diesem Objektiv kann man sogar dann scharf stellen, wenn die vordere Linse des Objektivs nur 5,6 cm vom Motiv entfernt ist!
Details und Texturen: Zeigen, was die Augen nicht sehen
Details und Texturen sind in der Foodfotografie sehr wichtig – und mit einem Makroobjektiv wie dem NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 kann man unsichtbare Schönheit einfangen, die Aurelie auf Teneriffa so faszinierte.
Das NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 lässt sich an jeder Nikon Z-Kamera verwenden – egal ob es sich um eine Vollformatkamera wie die Nikon Z 5, die Nikon Z 6II und die Nikon Z7II, oder eine DX-Kamera wie die Z 50 handelt.
An einer Vollformatkamera der Z-Serie habt ihr die Möglichkeit, das Objektiv einerseits wie ein „normales“ 50-mm-Objektiv einzusetzen und zum Beispiel großartige Landschaften, Straßenszenen und Porträts aufzunehmen – oder eben ganz nah heranzugehen und beeindruckende Makro-Fotos festzuhalten. Dasselbe gilt für eine Kamera der DX-Z-Serie: Ihr könnt das Objektiv als „normales“ Objektiv oder als Makroobjektiv verwenden. Wenn ihr scharfstellt und der Objektivtubus nach vorne ausfährt, könnt ihr anhand der Markierungen oben auf dem Tubus leicht ablesen, wenn ihr mit einem 1:1-Vergrößerungsfaktor (Lebensgröße) „echte Makros“ aufnehmt.
Wenn ihr mit dem NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 auf einer spiegellosen DX-Kamera der Z-Serie fotografiert, haben eure Bilder das sogenannte „DX-Format“. Das bedeutet, dass ihr Aufnahmen bekommt, die so aussehen, als wären sie mit einer längeren Brennweite aufgenommen worden. Im Falle des NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 erhaltet ihr einen 75-mm-Bildausschnitt, ideal für Porträtaufnahmen von Kopf bis Schulter oder enge Bildausschnitte kleiner Motive bei Makroaufnahmen.
Darüber hinaus fällt das NIKKOR Z MC 50mm f/2.8 klein und leicht aus: Ihr könnt es einfach an der Kamera lassen, wenn ihr unterwegs seid. Kommt das Objektiv an einer Nikon Z-Kamera mit sensorbasierter Bildstabilisierung zum Einsatz (Nikon Z 5, Z 6, Z 6II oder Z 7II), sind sogar großartige Nahaufnahmen aus der Hand möglich.
Eintauchen in die Makrofotografie
Donna und Aurelie erklären die Grundlagen
Das beste Licht für Nahaufnahmen
Möchtet ihr auch solch detailreiche und gestochen scharfe Food-Aufnahmen wie Donna in unserem Video fotografiert? Es geht darum, Lichtquellen zu verstehen.
Für die Aufnahme ist es entscheidend, aus welcher Richtung das Licht auf das Motiv fällt. Donna und Aurelie sprechen von „gerichtetem Licht“. Das bedeutet, dass das Licht aus einer bestimmten Richtung auf euer Motiv scheint und auf diese Weise ein Highlight setzt – und auf der anderen Seite in Schatten hüllt. Donna und Aurelie verwenden ein Ei, um zu zeigen, wie ein gezieltes Licht von der Seite oder von oben jeweils einen Schatten erzeugt, der das Motiv in seiner Umgebung „erdet“. So wirkt die Aufnahme realistischer.
Donna und Aurelie sind sich einig, dass die Art von Schatten, die das Licht wirft, wichtig ist. Für eindrucksvolle Bilder empfiehlt Donna einen weichen Schatten – das setzt auch ein weiches Licht voraus.
Textur und Größenverhältnisse sind auch in der Food-Fotografie wichtig. Wenn ihr euer Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, werdet ihr merken, wie sich das Licht und dessen Wirkung verändert. Die Frontbeleuchtung erzeugt eine flache, zweidimensionale Aufnahme. Die Beleuchtung von der Seite gibt euch eine dreidimensionale Wirkung.
Bei Videoaufnahmen arbeitet Aurélie gerne mit Gegenlicht, da es zu großartigen Kontrasten führt. Auch Donna liebt das Licht von vorne, wenn sie bestimmte Lebensmittel-Sorten fotografiert, oder die Tiefe und die Transparenz in einem Glas Champagner zeigen möchte.
Welches Licht ihr letztendlich verwendet, hängt davon ab, welche Bildwirkung erreicht werden soll. Experimentiert einfach, bevor ihr mit den eigentlichen Aufnahmen beginnt.
Der Ei-Test
Ihr sucht nach einer guten Möglichkeit, um euer neues Objektiv auszuprobieren? Ihr wollt sehen, wie sich die Beleuchtung auf euer Motiv auswirkt? Donna hat da einen einfachen Tipp.
Nehmt ein Ei, bewegt es im Haus oder wo ihr gerade fotografiert. Fotografiert es mit Licht, das von vorne oder von der Seite kommt, und probiert es auch mit Gegenlicht. Ihr werdet schnell merken, wie unterschiedliche Lichtpositionen das Ei jedes Mal anders wirken lassen
Es kann gut sein, dass euch eure Familie für verrückt hält – dennoch ist es eine sehr gute Methode, um herauszufinden, welchen Einfluss Licht auf ein Motiv haben kann.
Kunstvolle Makrofotografie: Bildausschnitt wählen wie ein Profi!
Die Farben in der Makrofotografie können äußerst faszinierend sein. Um das eigene Auge für schöne Kompositionen zu schulen, gibt es eine einfache, aber effektive Möglichkeit: einige Früchte auf einem auffälligen Hintergrund zu arrangieren.
In unserem Video findet ihr Donnas Tipps für die Bildgestaltung mit Farben und Freiräumen im Bild. Freiräume bedeutet in dem Fall, dass ihr eurem Motiv Raum zum Atmen gebt, indem ihr etwas Platz zwischen den einzelnen Bildelementen lasst.
Ihr werdet sehen, wie Donna eine wunderschöne Anordnung von Zitrusfrüchten auf ein paar Fliesen auslegt, die sie gefunden hat. Die komplementären Farben der Früchte und der Fliesen lassen das Bild wirklich lebendig werden. „Versucht, die Früchte in einem Halbkreis zu positionieren", erklärt Donna – so bleibt immer noch ein etwas freier Raum, durch den das Auge wandern kann. Es ist diese Bewegung des Auges, die dazu beiträgt, dass der Betrachter in ein Stillleben „hineingezogen“ wird.
Filmen eines Stilllifes: Verschiedene Blickwinkel erzählen eine Geschichte
Natürlich dürft ihr auch mehr als nur Fotos machen. In unserem Video zeigt euch Aurélie, wie ihr Stilllife-Motive aus verschiedenen Blickwinkeln so filmen könnt, dass selbst unbewegliche Objekte, wie Lebensmittel, eine Geschichte erzählen.
Schaut euch den Teil an, in dem Aurelie eine Platte mit Bohnen der Sorte „Lingua de fusco“ (Feuerzungenbohnen) filmt – es sind diese erstaunlichen rot-weißen Schoten.
Um die Schärfe während der Aufnahme von der ersten bis zur letzten Bohne zu durchlaufen, verschiebt Aurélie die Schärfeebene, indem sie den Fokusring am Objektiv dreht. Ihr könnt das wahlweise auch über den Touchscreen eurer Nikon Z-Kamera machen. Dazu wählt ihr den gewünschten Fokuspunkt einfach direkt mit dem Finger auf dem Display.
Schärfe-Einmaleins: Findet eure Fokusebene
Mit dem NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 gelingen euch superscharfe Makroaufnahmen voller Details. Dabei kann die Wahl der Schärfeebene eine Herausforderung sein – vor allem dann, wenn ihr von einem Smartphone aufsteigt, das alles automatisch für euch erledigt hat! Aber keine Sorge. Wenn ihr diese einfachen Regeln befolgt, werdet ihr im Handumdrehen scharfe Aufnahmen erzielen.
Ihr erhaltet eine scharfe Fokussierung, indem ihr euch auf euer Motiv konzentriert und den Auslöser drückt, oder? Das ist richtig. Doch in der Makrowelt kann schon eine winzige Verschiebung der Kameraposition die Schärfe im Bild so stark verändern, dass wichtige Details verloren gehen. Vielleicht habt ihr schon mal genau auf die Augen eines Käfers fokussiert, nur um dann den Auslöser zu drücken und festzustellen, dass am Ende nicht die Augen, sondern die Hinterbeine des Käfers scharf sind?
Der Grund dafür ist die sogenannte „Schärfeebene“. Die Schärfeebene ist eine zweidimensionale Ebene, in der alles perfekt und scharf abgebildet wird. Man kann sich das am einfachsten wie eine Glasscheibe vorstellen, die sich vor der Kamera befindet. Euer Schärfepunkt befindet sich genau auf dieser Scheibe.
Alles, was sich vor dieser Ebene oder dahinter befindet, ist unscharf. Je weiter sich das Motiv von der Ebene entfernt, desto unschärfer wird es.
Schärfe-Einmaleins: die Tiefenschärfe
Es gibt einen Bereich um die Schärfeebene herum, in dem Motive sowohl vor als auch hinter der Ebene noch scharf abgebildet werden. Dieser Abstand zwischen dem nächstgelegenen und dem entferntesten noch scharfen Punkt wird „Tiefenschärfe“ genannt.
Die Tiefenschärfe sorgt dafür, das eure kleinen Motive und Details schön scharf sind. Wenn ihr neu in die Makro-Fotografie einsteigt, ist es hilfreich, mit der größtmöglichen Tiefenschärfe zu arbeiten. Mit anderen Worten: Der Abstand zwischen dem nächsten scharfen Objekt und dem am weitest entfernten scharfen Objekt ist so groß wie möglich.
Wenn man mit einem Makroobjektiv nah herankommt, wird die Tiefenschärfe nie groß sein. Sie ist eher „kurz“ oder „gering“. Oft habt ihr nur einen Spielraum von Millimetern. Wenn ihr einen Marienkäfer oder ein Stück Obst fotografiert und die kleinsten Details im Fokus behalten möchtet, können ein oder zwei zusätzliche Millimeter den Unterschied ausmachen!
Für mehr Tiefenschärfe erhöht ihr den Blendenwert. Das NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 hat eine maximale Blendenöffnung von f/2,8, die sich hervorragend eignet, um bei Nicht-Makro-Motiven eine schöne Hintergrundunschärfe (Bokeh) zu erzielen. Für Makroaufnahmen solltet ihr die Blende hingegen besser schließen.
Dabei gilt: Je kleiner die Blendenzahl, desto größer ist die Blendenöffnung. Wählt ihr dagegen eine höhere Blendenzahl, dann schließt ihr damit die Blendenöffnung und vergrößert so die Schärfentiefe.
Ihr filmt gern und häufig? Nutzt eure Schärfeebene
Im Studio auf Teneriffa dreht Aurelie einen Videoclip von gefrorenen Blaubeeren: Dabei bewegt sie eine extrem kurze Schärfeebene über die Beeren – das sorgt für einen echten „Wow“-Effekt. Die kurze Schärfebene wird erreicht, indem das Objektiv sehr nah am Motiv bewegt wird. Alles außerhalb dieser Schärfeebene wird in eine schöne Unschärfe getaucht.
Im Video verwendet Aurelie das NIKKOR Z MC 105mm 1:2.8 VR S bei maximaler Lichtstärke von 1:2,8. Einen ganz ähnlichen Effekt könnt ihr aber auch mit dem NIKKOR Z MC 50mm 1:2.8 erzielen.
Bewegung einfangen: schnell bewegen, langsam abspielen
Ihr möchtet ein perfektes Bild von Puderzucker aufnehmen, der über Kekse gestreut wird?
In unserem Teneriffa-Shooting könnt ihr sehen, wie Donna ihre Food-Fotos in Bewegung bringt, wenn sie Zucker auf Kekse streut. Mit dem Intervall-Timer ihrer Nikon Z-Kamera kann sie eine Reihe von Standbildern zeitlich festlegen. Die Kamera nimmt so viele Aufnahmen auf, wie Donna programmiert hat. Das gibt ihr die Zeit, ihre Hände ins Bild zu bekommen und so ein schönes Gefühl von Bewegung im Foto zu erzeugen.
Auch Aurélie hat Gefallen an der Aufnahmesituation gefunden und filmt dazu ein Video. Sie nimmt die gleiche Szene mit normaler Geschwindigkeit und in Zeitlupe auf. Sie findet es schön, in ihrem Video auch etwas natürliche Bewegung zu haben. Über das Menü „Filmaufnahme“ wählt sie eine Bildrate von 120 Bilder/s aus, um eine 4-fache Zeitlupe zu erhalten. So kann sie jedes versteckte Detail des fallenden Puderzuckers in Bewegung zeigen.
Verwendet beim Filmen nicht den automatischen Weißabgleich
Wenn ihr während des Filmens um ein Motiv herumgeht – wie Aurelie es tut, wenn sie die Kekse in Zeitlupe filmt – werdet ihr sehen, dass sich durch die wechselnden Lichtbedingungen auch die Farben im Videobild verändern. Dies geschieht, wenn die Kamera auf automatischen Weißabgleich (AWB, Auto White Balance) eingestellt ist. Diese Einstellung verändert den Weißabgleich, um die Farben im Bild zu normalisieren. Wenn ihr euch also mit automatischem Weißabgleich bewegt, versucht die Kamera, die Farben laufend an die neuen Lichtverhältnisse anzupassen.
Wenn ihr ein statisches Motiv aus unterschiedlichen Blickwinkeln filmen möchtet, wollt ihr wahrscheinlich einen einheitlichen Look ohne sind Farbwechsel! Stellt also einfach den Weißabgleich auf eine andere Einstellung als Auto setzen. Dann wendet die Kamera aus jedem Winkel konsequent den gleichen Weißabgleich an. Damit bleiben die Farben auch bei Positionswechseln erhalten.
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