Fotografieren in der Stadt mit Ben Moore
Unser neues DX-Festbrennweitenobjektivs, das NIKKOR Z DX 24mm f/1.7, ist perfekt für Porträts und für die Straße. Wir sprechen wir mit dem britischen Street-Fotografen Ben Moore über die Kunst urbaner Bilder
Ben Moore begann erst mit 30 Jahren zu fotografieren – und hat sich in den letzten 13 Jahren zu einem der angesagtesten Stadt-Fotografen in Europa entwickelt. Wie so viele Menschen wollte Ben zunächst Bilder von seinen heranwachsenden Kindern aufnehmen. Daraus entwickelte sich eine Besessenheit: Komposition, Technik und die Suche nach Aufnahmen, die noch niemand zuvor gemacht hatte – am Boden und in der Luft. Wir haben Ben getroffen, um über seine Fotografie, seine Tipps für Anfänger:innen und die Verlockungen der Stadt zu sprechen.
Nikon Magazin: Gab es einen Moment, in dem du dachtest: „Ich kann das!“?
Ben Moore: Ich habe viele Fotos von meinen Kindern gemacht. Meistens schreckliche, aber ab und an ist mal eines gelungen. Das brachte mich auf die Idee, dass ich darin tatsächlich gut werden könnte. Jeder braucht ein bisschen Hilfe. Auch wenn es nur Zufall war, lässt es dich glauben, dass du besser werden kannst. Die Hauptsache ist, keine Angst davor zu haben, schlechte Fotos zu machen. Denn es wird passieren. Es liegt nur an dir – und es gibt niemanden, der dich anfeuert. Aber wenn du dich anstrengst und weitermachst, lernst du und wirst besser.
Was war das für eine erste Kamera?
Es war eine Nikon D3000, die ich von einem Freund gekauft habe. Ich liebe Gadgets! Also war eine Kamera mit Wechselobjektiv ein Muss. Ich erinnere mich, dass ich dachte: ‚Warum habe ich sowas nicht?‘ Ich hatte keine Ahnung davon und wusste nicht, welche Objektive ich brauch, weil ich nicht wusste, was ich überhaupt fotografieren will. Ich habe mir zunächst ein 50-mm-Objektiv gekauft, weil ich dachte, dass es ein scharfes Objektiv ist. Und dann habe ich das für mich persönlich schlechteste Objektiv gekauft, nämlich ein Nikon AF-P DX NIKKOR 70-300mm f/4.5-6.3G ED. Es war so schwer! Mit dem 50-mm-Objektiv sind mir echt gute Bilder gelungen. Mit dem 70-300-mm-Objektiv nicht wirklich. Ich lernte aus meinen Fehlern. Ich wusste nicht, dass die Kamera eine Büchse der Pandora sein würde. Ich habe das Gefühl, dass die Fotografie mich gefunden hat und nicht umgekehrt.
Wie kam es zu deiner Liebe zur Architektur- und Stadtfotografie?
Ich hatte schon eine Weile fotografiert und viel von verschiedenen Leuten gelernt. Ich kam zu „Urbex“, also Urban Exploring oder Erkundung der Stadt, und ich traf ein paar Leute, die für Instagram fotografierten. Wir zogen los und fotografierten Gebäude. Es hat mich wirklich begeistert: die Gebäudelinien, die Wendeltreppen, und es wurde mehr und mehr und wurde zu meinem Lieblingsgenre. Zu dieser Zeit fotografierte ich viele verschiedene Dinge für andere, aber nicht für mich selbst. Ich habe mit Leuten gearbeitet, die Modefotos in Studios machten – ich wusste schnell, dass ich nicht in diese Branche gehen wollte.
In vielen deiner Aufnahmen sind jetzt keine Menschen mehr zu sehen. Ist das Absicht?
Wenn man Zugang zu einem leeren Gebäude bekommt, hat man wirklich viele Möglichkeiten. Manchmal will ich, dass eine Person in der Aufnahme ein Gefühl für die Größe vermittelt, oder, dass eine Person im Bild ist, weil es einfach zum Bild passt – vielleicht ein Geschäftsmann im Anzug in einem Bürogebäude – etwas, das zur Geschichte beiträgt. Ich liebe leerstehende Gebäude. Linien und Symmetrie sind mein täglich Brot. Aber es kommt darauf an, was sich gerade bietet. Wenn man reist und nur einmal einen Ort besuchen kann, arbeitet man mit dem, was es gibt.
Fotografierst du vollständig im manuellen Modus?
Meistens ja. Aber, ich denke nicht, dass irgendjemand auf eine bestimmte Art und Weise fotografieren muss. Man sollte so fotografieren, wie man Spaß dabei hat. Kameras haben all diese Funktionen, um uns das Leben leichter zu machen. Wer Automatikmodus, Blenden- oder Zeitautomatik verwenden will, soll das tun. Vor allem, wenn man gerade erst anfängt. Viel wichtiger ist es, die Bildkomposition und den Fokus hinzubekommen. Ich fotografiere manuell, weil ich mehr Kontrolle über die Kamera haben möchte. Das kommt, wenn man sich in der Bildkomposition sicher ist.
Inwiefern spielt die Bearbeitung bei deinen Bildern eine Rolle?
Ich finde, dass die Bearbeitung dem Bild meine Signatur verleiht. Es geht immer um das Bild. Es so aussehen zu lassen, als hätte es niemand sonst aufnehmen können. Manchmal bearbeite ich praktisch gar nicht. Und manchmal verbringe ich viel Zeit mit Photoshop. Seht euch immer jede einzelne Aufnahme an und findet heraus, was sie noch wirkungsvoller macht.
Eine weitere Spezialität ist die Luftbildfotografie. Wie hat das angefangen?
Eine Freundin hat mir zum Geburtstag einen Helikopterflug geschenkt und es war einfach klasse! Dann bekam ein anderer Freund eine Drohne und weil er eine hatte, musste ich mir auch eine besorgen- Er hat bald die Lust daran verloren. Aber ich habe weiter gemacht. Ich suchte auf Google Maps nach Mustern, die ich sehen und fotografieren konnte. Das ist auch ein Tipp zum Anfang: Kauft nicht Dinge, nur weil sie neu sind, und lasst sie dann im Schrank. Wenn ihr etwas Neues kauft, dann benutzt es, geht raus und seid kreativ. Macht viele Aufnahmen und lernt, wie man das Ding benutzt.
Gibt es einen Unterschied zwischen Fotografieren mit Drohnen und von Helikoptern?
Hubschrauber bieten auf jeden Fall das bessere Erlebnis. Aber mit der Drohne kann man präzisere Aufnahmen machen. Es hängt wirklich davon ab, was man will.
Fotografierst du mit den Sucher oder verwendest du den Monitor?
Ich verwende beides, aber das hängt von der Situation ab und davon, wie genau ich sein möchte. Wenn es gerade Linien sind, muss ich mein Auge am Sucher haben, aber in anderen Situationen kann ich den Monitor verwenden. Es gibt kein Richtig oder Falsch – Hauptsache, das Bild gelingt!
Ist es schwierig, Zugang zu den Gebäuden zu bekommen, in denen du fotografierst?
London ist am schwierigsten. Es gibt eine Menge Verwaltung und es kann wirklich nervig sein. Ich habe bei Unternehmen Meetings vereinbart, nur um einen Grund zu haben, in ihrer Lobby zu warten – und sie zu fotografieren! Andere Länder in Europa sind da viel freundlicher. Wenn ich ein Lieblingsgebäude zum Fotografieren frei hätte – ein sehr ergiebiges – dann wäre es die St. Paul's Cathedral. Da ist so viel und die umliegende Architektur – das ist ein wirklich guter Ort zum Lernen, wenn man gerade anfängt. Geht einfach hin, schaut euch um, und fotografiert was euch ins Auge fällt.
Was hast du fast immer dabei?
Die Nikon Z 9 plus das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, das NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S und das NIKKOR 70-200mm f/2.8 VR S – ich habe das ganze Trio. Ich benutze auch das NIKKOR Z 85mm f/1.8 S und meine Drohne, mein Stativ, meine Mikrofone … Das ist meine Grundausstattung.
Fotografieren in London bei wenig Licht mit Ben Moore und der Nikon Z 5
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