Legendäre NIKKOR-Objektive
Unter den NIKKOR-Objektiven gibt es einige Weltneuheiten und Filmstars
In den letzten 90 Jahren war NIKKOR stets ein Vorreiter im Bereich der optischen Technik und hat einige der berühmtesten Objektive der Fotografiegeschichte hervorgebracht. Hier stellen wir die besten Objektive vor.
NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena (2023)
Das neueste legendäre Objektiv von NIKKOR, das NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena,ist ein technisches Meisterwerk. Es profitiert dabei vom großen Durchmesser und der Lichtausbeute, die nur das Z-Bajonett von Nikon bietet. Das nach dem lateinischen Wort „plenum”, das „voll” oder „vollständig” bedeutet, benannte Objektiv ist ein wahres „Bokeh-Monster”. Dieses fantastische Porträtobjektiv bietet eine herausragende Schärfe über den gesamten Ausschnitt (selbst bei Offenblende) sowie ein nahezu kreisförmiges Bokeh. Es erzielt bislang unerreichbare Ergebnisse. Weitere Informationen zur Entwicklung finden Sie hier.
NIKKOR N Auto 35mm f/1.4 (1971)
Das vielseitige NIKKOR N Auto 35mm f/1.4 war bei seiner Einführung im Jahr 1971 das lichtstärkste Spiegelreflex-Weitwinkel der Welt und wurde rasch fester Bestandteil der Ausrüstung zahlreicher Nikon-Fotograf:innen. Außerdem war es das erste NIKKOR-Objektiv mit mehrfacher Vergütung zur Unterdrückung interner Reflexionen und zur Erhöhung des Bildkontrasts der fertigen Aufnahmen.
Nikon AF Zoom Micro 70-180mm f/4.5-5.6D ED (1997)
Dieses Zoomobjektiv (70 bis 180 mm) mit Makrofunktionen bei jeder Brennweite war bei seiner Veröffentlichung 1997 ein echtes „Zwei-in-Eins” – für die damalige Zeit besonders fortschrittlich. Dank eines maximalen Abbildungsmaßstabs von 1:1,32 bei 180 mm gelangen sehr hochwertige Nahaufnahmen. Gleichzeitig bot das Objektiv den Komfort und die Vorteile eines Zooms mit einem Bereich von 70 bis 180 mm.
NIKKOR P.C 8.5cm f/2 (1948)
Mit diesem 1948 auf den Markt gebrachten Objektiv wurden NIKKOR-Objektive auch außerhalb Japans bekannt. In den 1950er-Jahren wurde es weltweit ausgiebig in der Pressefotografie genutzt und lieferte beeindruckend scharfe Bilder mit wunderschönem Bokeh.
Micro NIKKOR Auto 55mm f/3.5 (1963)
Das Micro NIKKOR Auto 55mm f/3.5 ist eine der erfolgreichsten Makroobjektivkonstruktionen von NIKKOR und hat den Namen Micro-NIKKOR zu einer festen Größe gemacht. Die Variante mit F-Bajonett basiert auf einem Objektiv, das für Nikons Messsucherkameras der S-Serie entwickelt wurde. Es war dank der hohen Abbildungsleistung seinerzeit ein großer Erfolg. Diese Art von Makroobjektiven wurde ursprünglich für das Kopieren von Dokumenten auf Mikrofilm entwickelt. Die gestochene Schärfe und die perfekte Klarheit bei hoher Auflösung waren erforderlich, um die feinen Pinselstriche japanischer Kanji-Zeichen abzubilden.
AI NIKKOR 400mm f/3.5S ED-IF (1977)
Das war das erste NIKKOR-Objektiv mit Innenfokussierung (IF). Diese bahnbrechende Entwicklung hat die Sport- und Naturfotografie revolutioniert, in der lange Teleobjektive zum Einsatz kommen. Vor der Einführung der Innenfokussierung mussten beim Scharfstellen sämtliche Linsen des Objektiv bewegt werden, wodurch sich dessen Länge änderte. Bei der Innenfokussierung bleibt die Länge des Objektivtubus beim Scharfstellen gleich, was die Handhabung erheblich erleichtert. Darüber hinaus enthielt das Objektiv zur Reduzierung von Farbfehlern eine Linse mit besonders niedriger Dispersion (ED).
NIKKOR Z 58mm f/0.95 S Noct (2019)
Der Name „Noct” ist Objektiven mit den größten Blenden vorbehalten und leitet sich vom französischen „Nocturne”, also „Nachtszene”, ab. Das ursprüngliche Noct-NIKKOR war ein 58-mm-Objektiv (f/1.2), das zwischen 1977 und 1997 produziert wurde. Der Name wurde dann noch einmal für dieses Spitzenobjektiv mit manuellem Fokus verwendet. Es zeigt, wie leistungsfähig das neue Z-Bajonett von Nikon ist. Es wurde speziell für die Verwendung bei Offenblende entwickelt, damit sich bei schlechten Lichtverhältnissen herausragende Ergebnisse erzielen lassen.
PC NIKKOR 35mm f/3.5 (1962)
Eine weitere Weltneuheit von NIKKOR war das erste Objektiv für 35-mm-Filmkameras mit verstellbarer Perspektivkorrektur. Die gesamte Baugruppe ließ sich um bis zu 11 mm in 12 verschiedene Positionen bewegen. Dadurch konnten die perspektivische Verzeichnung und stürzende vertikale Linien noch während der Aufnahme korrigiert werden. Das war im Zeitalter der analogen Fotografie besonders bei Architekturaufnahmen nützlich, da man sich bei der Korrektur der perspektivischen Verzeichnung nicht auf die Kompetenz des Entwicklungslabors verlassen musste.
OP Fisheye NIKKOR 10mm f/5.6 (1968)
Mit diesem Objektiv führte NIKKOR eine weitere Weltneuheit ein: die Verwendung einer asphärischen Frontlinse bei einem Wechselobjektiv. Die große asphärische Linse sorgte dafür, dass die in das Objektiv einfallenden Lichtstrahlen auf denselben Punkt fokussiert wurden, was die sphärische Aberration reduziert und die Bildqualität erheblich verbessert. Das ursprünglich für wissenschaftliche Zwecke konzipierte Fisheye-Objektiv erfreute sich schon bald auch in der kreativen und technischen Fotografie großer Beliebtheit. Heute kommen bei zahlreichen NIKKOR-Objektiven asphärische Linsen zum Einsatz.
NIKKOR 13mm f/5.6 (1976)
Das berühmte NIKKOR 13mm f/5.6 ist bei Sammler:innen historischer Objektiv besonders beliebt. Es war ein Meilenstein optischer Technik und wird von einigen als das beste Objektiv angesehen, das jemals von Nikon – oder einem anderen Hersteller – produziert wurde. Die Entwicklung eines Ultraweitwinkelobjektivs, das Bilder ohne Verzeichnung liefert, galt als nahezu unmöglich. Dieses Objektiv hat jedoch die Zweifler eines Besseren belehrt und bot ein Sichtfeld, das zuvor nur mit Fisheye-Objektiven erreichbar war. Die Komplexität des Objektivs und die Herausforderungen bei der Herstellung der riesigen 115-mm-Frontlinse führten dazu, dass es nur als Sonderbestellung erhältlich war. Insgesamt wurden nur etwa 350 Stück gefertigt. Im letzten Jahr wurde ein Original mit Verpackung und Filtern für 50.000 US-Dollar verkauft!
AF DC-NIKKOR 135mm f/2 (1991)
Das AF DC-NIKKOR 135mm f/2, das zu seiner Zeit als „König des Bokeh” und „das wohl beste Porträtobjektiv” bezeichnet wurde, setzte den Maßstab für die professionelle Porträtfotografie weltweit und ist in vielerlei Hinsicht der direkte Vorgänger des NIKKOR Z 135mm f/1.8 S Plena. Für dieses Objektiv hat NIKKOR auf einem separaten Einstellring die „Defocus Control” eingeführt – eine weitere Weltneuheit. Dank dieses Features lässt sich der Grad der sphärischen Aberration für jede beliebige Blende anpassen, sodass sich mit dem Objektiv vor oder hinter dem Motiv ein hervorragendes Bokeh erzeugen ließ. Zwei Jahre später stellte NIKKOR eine 105-mm-Version vor, die kleiner und leichter war.
NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S (2022)
Das NIKKOR Z 400mm f/2.8 TC VR S setzt mit seinem 1,4-fach-Telekonverter neue Maßstäbe für Teleobjektive. Er lässt sich einfach mit einem Schalter aktivieren bzw. deaktivieren. Außerdem gelingen mit dem Bildstabilisator mit 5,5 Blendenstufen zuverlässig Bilder ohne Verwacklungen. Dies war das erste NIKKOR-Objektiv mit meso-amorpher Vergütung, der besten Antireflexbeschichtung. Mit ca. 2,95 kg ist es zwanzig Prozent leichter als die Vorgängerversion mit F-Bajonett.
NIKKOR-H C 50mm f/2 (1937)
Als Nikon mit der Herstellung von Produkten für den Verbrauchermarkt begann, war dies das „Standardobjektiv” für Messsucherkameras, sowohl mit L- als auch mit S-Bajonett. Das 50-mm-Objektiv lieferte aufgrund seines innovativen optischen Designs mit sechs Linsen in drei Gruppen eine hervorragende Qualität und Schärfe. Es wurde zu einem der meistverwendeten Objektive seiner Zeit.
Zoom-NIKKOR Auto 43-86mm f/3.5 (1963)
Ein weiterer NIKKOR-Meilenstein: das erste Standardzoomobjektiv in praktischer Größe. Endlich stand ein erschwingliches und vielseitiges Zoomobjektiv für den täglichen Einsatz zur Verfügung. Das aufgrund seiner kompakten Maße und der einfachen Bedienung extrem beliebte Objektiv läutete den bis heute anhaltenden Siegeszug der Standardzooms ein.
AF-S NIKKOR 14-24mm f/2.8G ED (2007)
Dieses Objektiv war eines der ersten, die speziell für das digitale Zeitalter entwickelt wurden. Bei seiner Markteinführung gemeinsam mit der Nikon D3, der ersten Vollformat-DSLR-Kamera des Unternehmens, war dies das weltweit lichtstärkste Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv. Seine herausragende Bildqualität setzte einen neuen Standard für Ultraweitwinkel-Zoomobjektive. Es ist immer noch erhältlich und wird weltweit in der professionellen Fotografie eingesetzt.
AF-S NIKKOR 300mm f/4E PF ED VR (2015)
Dieses NIKKOR-Teleobjektiv war das erste Objektiv, bei dem eine PF-Linse (Phase Fresnel) zur Minimierung von Farbfehlern zum Einsatz kam. Diese Linse ermöglicht die Konstruktion leichterer und kleinerer Objektive ohne Kompromisse bei der Qualität. Die Einsparungen bei Größe und Gewicht ergeben sich daraus, dass Objektive bei Verwendung von PF-Linsen insgesamt weniger Linsen benötigen. Damit sind die Objektive bei langen Shootings wesentlich einfacher handzuhaben. Dieses hier immer noch erhältliche Objektiv ist besonders in der Natur- und Sportfotografie beliebt.
UW-NIKKOR 28mm f/3.5 (1965)
Unterwasseraufnahmen sind eine Herausforderung, nicht zuletzt wegen der Lichtbrechung. Das UW-NIKKOR 28 mm wurde speziell für die Unterwasserfotografie entwickelt. Es ist ein Weitwinkelobjektiv, das den Brechungsindex des Wassers kompensiert und so viel schärfere Unterwasserbilder liefert. Es wurde für die vollständig abgedichteten Nikonos-Unterwasserkameras entwickelt, die auf einem Entwurf des legendären Tauchers Jacques Cousteau basieren.
AF-S DX VR Zoom-NIKKOR 18-200mm f/3.5-5.6G IF-ED VR (2005)
Dank seines enormen Zoombereichs von 27 bis 300 mm (umgerechnet auf Kleinbild) war dies ein echtes Allround-Objektiv für Nikon-DX-Kameras. Es ermöglichte Fotograf:innen viel Flexibilität ohne Kompromisse bei der Qualität. Die hervorragende Naheinstellgrenze über den gesamten Zoombereich und der integrierte Bildstabilisator machten dieses Objektiv extrem populär. Es bietet nicht nur einen enormen Zoombereich, sondern eignet sich auch für Nahaufnahmen.
NIKKOR 8mm f/8 Fisheye (1962)
Abschließend hier noch der wahrscheinlich einzige echte Filmstar, den es jemals unter Objektiven gegeben hat. Es war das erste Fisheye-Objektiv von NIKKOR für das Kleinbildformat. Seinen Ruhm verdankt es jedoch einer anderen Tatsache. Stanley Kubrick machte das Objektiv zum Auge von HAL 9000, dem skrupellosen Computer in seinem Science-Fiction-Klassiker von 1968 2001: Odyssee im Weltraum. So wurde das Objektiv zu einer Legende der Filmgeschichte. Das im Film verwendete Originalobjektiv wurde 2010 bei einer Auktion von Peter Jackson, dem Regisseur von Der Herr der Ringe, für etwas mehr als 20000 Euro ersteigert. Aber sehen Sie selbst.
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